Fiat 500 Alternativen im Test: Mini 3-Türer, Suzuki Swift und Renault Twingo
Neben dem ca. 3,55 Meter kleinen Fiat 500 kann es in der Mini-Klasse eigentlich nur einen geben: den Mini, der der Klasse den Namen gegeben hat. In der Neuauflage der BMW-Tochter ist er – selbst als 3-Türer – dem A-Segment aber schon fast entwachsen. Damit es fair bleibt, stellen wir ihm im Test den ähnlich langen Suzuki Swift zur Seite – und dem Fiat 500 den ähnlich kleinen Renault Twingo.
© Fiat
Mini 3-Türer: Sticht das einzige Premium-Modell im Test alle aus?
Wer nach Alternativen zum Fiat 500 sucht, hat bei Fiat selbst eine erstaunliche Auswahl: bspw. den Kombi Fiat 500L, das Cabrio Fiat 500C oder das kleine SUV Fiat 500X. Eine zusätzliche Option gibt es seit 2020. Damals lancierte Fiat die zweite Fiat-500-Generation, die 2007 eingeführte erste besteht aber weiter – als günstige Einstiegsvariante. Der neue Fiat 500e wird ausschließlich als Stromer angeboten: mit fünf oder drei Türen und als Cabrio. Der Mini – seit 2014 in der dritten Auflage aufgelegt – muss sich vor diesem Variantenreichtum aber keineswegs versteckten.
Er betätigt sich als Mini 3- und 5-Türer, als Mini Cabrio, zumal als Kombi Mini Clubman und als SUV Mini Countryman. Seit 2020 ist auch der Mini als E-Auto unterwegs, unter dem Namen Mini Electric – vorerst nur als Cooper SE. Beim Mini beschränken wir uns im Test auf den 3-Türer, der mit 3,82 Metern knapp einen viertel Meter länger ist als der alte Fiat 500 und rund 15 Zentimeter länger als der neue 500e. Der dreitürige Mini wurde selbst gerade erneuert: mit einer zweiten Modellpflege. Die stand unter dem Motto “zurück zur puren Urform”. Umgesetzt wurde das beim Exterieur wie im Interieur. Innen konnte Mini auf diese Weise die Bedienung vereinfachen und die Qualität der Einrichtung verbessern.
Mini bei der Ausstattung überlegen, beim Wendekreis siegt Fiat
Der alte Fiat 500 kann da nicht mithalten. Auch bei der Multimedia-, Sicherheits- und Assistenzausstattung ist der Mini dem Cinquecento mittlerweile einiges voraus: etwa mit einer Geschwindigkeitsregelung mit teilautonomer “Stop & Go”-Funktion oder mit LED-Scheinwerfern ab Werk. Beim Platzangebot hat der Fiat 500 gleichfalls weniger zu bieten: bei der kurzen Form und bei einem Radstand von 2,3 Metern ist das aber kein Wunder. Beim Mini 3-Türer stehen die Achsen 2,5 Zentimeter auseinander. Der Größenvorteil kann aber auch zum Nachteil werden, zum Beispiel beim Wenden und Einparken in der City.
Der Fiat begnügt sich mit einem Wendekreis von 9,3 Metern. Der Mini braucht fast eineinhalb Meter mehr Platz, um sich einmal im Kreis drehen zu können. Um sich richtig auszutoben, reichen beiden zehn Meter nicht. Recht viel mehr braucht der Cinquecento mit seinem neuen Mild-Hybrid-Antrieb jedoch nicht: der Einliter-Dreizylinder bleibt mit 75 PS schmächtig und drucklos – dafür ist er mit einem Normverbrauch unter vier Litern wenigstens sparsam. Der Mini 3-Türer ist um einiges kräftiger und vielseitiger motorisiert; mit einem Hybrid-Antrieb kann er aber nicht dienen.
© Mini
Suzuki Swift: quirliges Stadtauto mit optionalem Allradantrieb
Als Mini Cooper SE tritt der dreitürige Mini seit dem Frühjahr 2021 aber rein batterieelektrisch an: und zwar mit satten 184 PS in 7,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der neue Fiat 500e geht es mit 95 oder 118 PS gemütlicher an: in 9,0 bzw. 9,5 Sekunden. Ausdauernder ist der stärkere Fiat, dessen Akku 37 kWh fasst und Strom für rund 300 Kilometer liefert; der kleinere hat eine 21 kWh große Batterie für eine Reichweite von ca. 180 Kilometer. Der Mini Cooper SE holt sich seine Energie aus einem 33-kWh-Akku; sie hält für ca. 270 Kilometer vor.
Positiv bei beiden ist: Der vergleichsweise kleine Akku nimmt keinen Stauraum weg. Das ist bei einem Kofferraumvolumen von 211 bis 731 Litern im Mini und 185 bis 550 Liter im Fiat 500 auch notwendig. Wirklich groß ist der Stauraum jedoch weder beim einen noch beim anderen. Das verrät uns ein Blick ins Heck des Suzuki Swift. Er ist mit einer Länge von 3,84 Metern praktisch gleichlang wie der Mini: der Stauraum fasst aber 265 bis 947 Liter. Die Ladekante liegt beim Suzuki mit 73 Zentimeter aber fast so hoch, wie bei großen SUVs.
Suzuki überzeugt beim Stauraum, unterlegen bei der Qualität
Der Suzuki Swift fährt sich aber ungleich wendiger. Obwohl der Radstand mit 2,45 Metern fast so weit ist wie der des Mini, zieht er einen ähnliche engen Wendekreis in den Asphalt wie der Fiat 500. Der längere Radstand kommt innen, vor allem vorne, dem Platzangebot zugute. Es ist großzügiger als wir es in der Klasse unter vier Metern erwarten würden. Hinten entspricht es unseren Erwartungen: ab 1,75 Meter wird’s auf längeren Fahrten ungemütlich. Das wird es auch, wenn wir mit dem Swift richtig Gas geben. Auf der Autobahn sind die Fahrgeräusche laut.
Der Fahr- wie Sitzkomfort ist der Preis- und Fahrzeugklasse wieder angemessen; die Qualität der Bremsen nicht ganz. Das Antriebssortiment bietet für das Segment aber eine breite Auswahl: es gibt Vierzylinder-Sauge sowie Drei- und Vierzylinder-Turbobenziner; letzterer wird auch in einer Hybrid-Version angeboten. Die Besonderheit ist aber der Allradantrieb, der optional mit dem Dreizylinder zusammenarbeitet. Bei der Material- und Verarbeitungsqualität reiht sich der Swift wieder in die Masse ein: in dieser Hinsicht ist er leider dem alten 500er näher als dem neuen oder dem Mini.
© Suzuki
Renault Twingo: klein, geräumig, wendig – und auch elektrisch
Zu den Pluspunkten des Suzuki Swift zählen ferner das ausgewogene Fahrwerk und die passable Bestückung mit Assistenzsystemen. Vier von fünf Sternen bei Euro-NCAP-Crashtest sind bei den Kleinen ein gutes Ergebnis: auch unser letzter Testkandidat, der Renault Twingo, schneidet nicht besser ab. Der Twingo flitzt seit 2014 in der dritten Auflage durch unsere Städte; 2019 wurde er das letzte Mal ausführlich überarbeitet. Der Länge und der Optik nach ist er dem alten und neuen Fiat 500 sehr ähnlich; dennoch setzt er auf einen Radstand wie der Mini. Im Innen- und im Kofferraum zahlt sich das aus.
Vorne sitzen wir im Renault noch freier als im Swift, hinten ist es aber ungemütlicher, weil enger. Das Stauraumvolumen liegt mit 219 bis 980 Litern ebenfalls auf Suzuki-Niveau. Unglücklicherweise folgt er dem Beispiel des Swift auch bei der Verarbeitung und der Bremsleistung. In puncto Agilität und Wendigkeit macht der Twingo aber eine eigene Klasse auf: mit einem Wendekreis von lediglich 8,6 Metern.
Renault als günstigste Fiat-Alternative im Test
Möglich ist das, weil die Franzosen die Motoren im Heck ihres City-Flitzers verbauen. Die Motoren? Ja die. Zwar sind Ende 2020 fast alle herkömmlichen Verbrenner aus dem Programm genommen worden: die Anpassung an die Euro-6d-Abgasnorm wäre wohl zu teuer geworden. Ein Benziner hat das Artensterben aber überlebt, leider nur der schwächste unter ihnen: der 65 PS starke Einliter-Dreizylinder-Sauger. Seine große Stärke: der niedrige Einstiegspreis. Zu dem kehren wir gleich zurück. Zuvor noch ein Wort zum zweiten Motor im Sortiment, dem 81 PS starken Elektromotor des Twingo Electric. Auch die Synchronmaschine – identisch mit jener im Smart EQ forfour – wird im Heck verbaut.
Der Unterschied zum Smart ist die etwas größere Batterie, die laut Norm eine Reichweite von 190 Kilometern erlaubt. Und wo ordnen sich der Twingo und der Twingo Electric preislich ein? Mit dem müden Sauger startet der Renault bereits ab 12.300 Euro, der Twingo Electric kostet mindestens 21.800 Euro – abzüglich des Umweltbonus von 9.000 ist er aber kaum noch teurer. Das spiegelt sich auch in den praktisch gleich hohen monatlichen Autokosten wider (laut ADAC rund 400 Euro).
© Renault
Der Twingo ist mit diesen Preisen das günstigste Modell im Test, gefolgt vom Fiat 500 und vom Suzuki Swift, der ab ca. 16.700 Euro zu erwerben ist. Der konventionell betriebene Mini 3-Türer startet laut Liste ab ca. 20.000 Euro, der Cooper SE bei satten 35.000 Euro. In unserem Autohaus online bekommen Sie diese wie andere Neuwagen deutlich günstiger. Der Mini 3-Türer legt ab 150 Euro pro Monat im Autoleasing oder bar ab 16.335 Euro und 20 % los. Den Renault Twingo gibt es bei uns geleast schon ab knapp 90 Euro, als Barzahler ab 9.492 Euro und 29 %. Der Fiat 500 wird in Kürze wieder bestellbar sein, der Suzuki Swift kostet geleast 120 Euro und bar 13.132 Euro bei 26 % Neuwagen Rabatt.
Fazit zum Fiat 500 Alterantiven-Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der Fiat 500 hat in den letzten Jahren so viele Unterarten ausgebildet, dass er selbst bereits zig Alternativen für die klassische kleine Limousine offeriert. Da die erste und die zweite Cinquecento-Generation nebeneinander existierten, gibt es die Limousine sogar zweifach: als klassischen Fiat 500 und als nagelneuen Fiat 500e.
Alternativen für die neue Elektro-Variante des Fiat bieten sowohl der Mini wie der Renault Twingo. Der Twingo Electric ist die etwas schwächere und weniger ausdauernde, aber günstigere Option. Der Cooper SE ist mit einem Startpreis von rund 35.000 beträchtlich teurer. Technisch wie quantitativ können weder der Fiat noch der Renault mit ihm mithalten.
Bei den konventionellen Modellen zählen andere Tugenden noch mehr: Der Twingo ist nicht nur besonders preiswert, er bietet auch viel Platz und mehr Stauraum als der Fiat 500 und der Mini 3-Türer. Wendiger als alle anderen Modelle im Test ist der Twingo ebenso. Der Suzuki Swift punktet mit einem vergleichbar großen Stauraum und Platzangebot. Sein Haupt-Alleinstellungsmerkmal ist der optionale Allradantrieb. Preislich reiht er sich zwischen Fiat bzw. Renault und dem Mini ein. Der Mini bestätigt preislich, dass er das einzige Premium-Modell ist. In puncto Sportlichkeit und Verarbeitungsqualität kommt ihm auch kein anderer gleich.
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