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CarCoach-Schnellcheck - Pro & Contra - Johannes

Stärken:

  • elegante SUV-Coupe-Silhouette
  • starker bis sportwagenmäßiger Antritt
  • starke Ladeleistung & Dynamik
  • stylischer, geräumiger Innenraum
  • exzellent arbeitende Assistenten

Schwächen:

  • Reichweite mit LFP-Akku
  • niedrige Fondsitzbank
  • nicht allzu viel Stauraum
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Datumsstempel

Smart #3 im Test

Erfüllt der Smart als kompaktes, elektrisches SUV-Coupe die Idee der ersten Tage?

Smart startet seit geraumer Zeit mit “Hashtag” durch. 2022 kam das City-SUV Smart #1 auf den Markt: das erste elektrische Modell der Mercedes-Geely-Kooperation. 2024 folgte der zweite Spross: das 4,4 Meter lange SUV-Coupe Smart #3 – ein technischer Verwandter des Volvo EX30; und ein Konkurrent des Mercedes EQA bzw. Mazda MX-30. Was sich hinter dem Hashtag mit der Nr. 3 tatsächlich verbirgt, entdecken wir im Test.

Smart#3
© Smart

Smart #3: zweites Smart Elektro-SUV als 4,4 Meter langes Crossover-Coupe

Mit der elektrischen Submarke “Smart EQ” begann sich Smart 2018 neu, für die Zukunft, aufzustellen. Zunächst wurden der Smart fortwo und forfour elektrifiziert. Nach dem Aus des Ur-Smart begann 2022 der Neustart: im Windschatten des Hashtags. Hierfür schloss Mercedes ein Joint Venture mit dem Autobauer Geely – der chinesischen Volvo-Mutter. Die ersten Früchte dieser Zusammenarbeit sind: der Smart #1 und der Smart #3.

Der Smart #1 ist ein 4,27 Meter langes Mini-SUV, der Smart #3 ein exakt 4,4 Meter langes SUV-Coupe. In der Form eifert die Nr. 3 eher dem Volvo EX30 nach; er ist allerdings ein paar Zentimeter kleiner als der Smart #1. Der Smart #3 hat eher die Kragenweite eines Volvo C40, eines Mazda MX-30, eines Mercedes EQA; zumal die eines Hyundai Kona Elektro und Kia Niro EV.

Smart #3 Lenkrad
© Smart

Schnittig-elegante Form, stimmige Proportionen – fünf Ausstattungs-Niveaus

Der bis dato größte Smart muss folglich mit reichlich Gegenwind rechnen. In dem, dem Gegenwind, lohnen sich Leistung und ein ebenso windschlüpfiges wie auffälliges Design doppelt. Geht es nach dem Hersteller, scheint der Smart #3 die Zwillingsqualifikation zu besitzen: bei ihm soll “Performance auf Persönlichkeit treffen.” Die Persönlichkeit können wir dem Crossover-Coupe schwerlich absprechen: insbesondere die Seitenansicht und das Heck hinterlassen einen tiefen, windschnittigen Eindruck.

Die Front sieht für uns weniger elegant und eindrucksvoll aus – aber das ist sicherlich Geschmackssache. Das die Proportionen stimmen, darüber sind sich die Beobachter weitgehend einig: auch wir. Der 4,4 Meter lange Smart #3 ist 1,84 Meter breit und 1,56 Meter hoch; die Achsen stehen 279 Zentimeter auseinander. Zu den gelungenen Proportionen gehören auch die großen Räder. Bereits in der Basisversion “Pro” zieht Smart 19-Zöller auf.

Smart#3 fahrend
© Smart

Smart #3 Pro mit 272 PS und günstigen aber relativ kleinen LFP-Akku

Ab der dritten von fünf Ausstattungen, dem “Premium”-Niveau, darf der Smart #3 markante 20-Zöller zu Schau tragen. Die Wahl der Ausstattungslinie hat aber auch Einfluss auf das Antriebsangebot. Beim Basismodell Smart #3 Pro schöpft – die 272 PS und 343 Nm starke Permanent-Synchronmaschine im Heck – die Energie aus einem Lithium-Eisenphosphat-Akku mit 49 kWh (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 16,3 – 17,2 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+++).

Die Schlüsselqualifikationen der LFP-Batterie sind die wesentlich günstigeren Produktionskosten; sie schlagen sich im Preis nieder. Die Kehrseite ist eine etwas schlechtere Energiedichte, Effizienz – und im Falle des #3 Pro auch eine signifikant geringere Reichweite: 325 Kilometern sind es laut WLTP. Die anderen Modelle mit dem gleichen Heckmotor, aber dem größeren NMC-Lithium-Akku, stromern laut Norm 435 bis 455 Kilometer: das sind passable Reichweiten.

Smart#3 vordere Sitzreihe
© Smart

Effizienz gut, anders als die Fahrleistungen jedoch nicht herausragend

Am größeren, alltagstauglicheren Aktionsradius des Smart #3 Pro+, Premium sowie 25th Anniversary ist die um 15 Kilometer größere Kapazität der Nickel-Mangan-Cobalt-Batterie natürlich nicht ganz unschuldig. Hinzu kommt, dass mit ihr auch der Verbrauch sinkt: um ein bis zwei Kilowattstunden auf rund 20 kWh im Test. Aber, das smarte SUV-Coupe ist in puncto Effizienz kein Hyundai Kona Elektro und kein Mercedes EQA.

Die zwei Kompakt-SUVs kommen in den Basisversionen laut WLTP-Norm auf einen Verbrauch von weniger als 15 kWh. Der Smart geht jedoch ganz anders ab als das genannte Duo: mit dem Heckantrieb konkret in 5,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 180 km/h abgeregelt – ein Tempo, bei dem sich seit dem Volvo-Vorstoß immer mehr Hersteller einpendeln.

Smart #3 wird als “Brabus” zum Sportwagen mit Allradantrieb

Der Smart #3 kann indes noch deutlich eindrucksvoller spurten, wenn es der Fahrer will. Voraussetzung ist die Kür des “Brabus”-Modells. Bei ihm wird der Heckmotor durch eine zweite, 156 PS und 200 Nm starke Synchronmaschine an der Vorderachse verstärkt. Zusammen leisten sie 428 PS und 543 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 17,6 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+++).

Diese Leistung und der elektrische Allradantrieb sind gut genug, um das SUV-Coupe in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen: der Smart wird also zum Sportwagen. Sportlich geht der Smart #3 zumal das Nachladen an – abgesehen vom Basismodell, das den Wechselstrom mit maximal 7,4 kWh aus der Wallbox zieht. In allen anderen Ausstattungen liegen starke 22 kW an.

Smart#3 Display
© Smart

Schnelles Laden und eine gute Ausdauer von maximal 455 Kilometern

An öffentlichen DC-Schnellladesäulen laufen die Elektronen mit einem Druck von 150 kW durchs Kabel – das ist schnell genug für eine Ladezeit von 30 Minuten. Damit ist der Smart #3 einer der schnellsten Lader des Segments. Der EQA lädt maximal mit 100 kW, der Kia Niro EV und der Hyundai Kona Elektro kommen kaum auf 80. Der Hyundai erweist sich dafür als richtiger Dauerläufer: mit einer WLTP-Reichweite jenseits der 500 Kilometer.

Die Smart #3 Brabus muss beim Dauerlauf seinen Sprint-Qualitäten Tribut zollen: die Energie des NMC-Akkus reicht für bestenfalls 415 Kilometer – realistischer sind 350 bis 380. Laut Smart ist er aber, wie seine Kollegen, vollgeladen mit “nützlichen Funktionen und stylischen Details”. Erneut finden wir kaum Gründe, dieser Aussage zu widersprechen.

Smart #3: Cockpit und Sicherheit erstklassige – Stauraumvolumen und Sitzkomfort im Fond nur mittelprächtig

Das Interieur des Smart #3 ist clean und stylish, um es neudeutsch zu formulieren. Am ungewöhnlichsten ist der wuchtige Raumteiler zwischen den Vordersitzen – das Platzangebot ist vorne dennoch großzügig. Das Armaturenbrett selbst ist schlank gehalten; mit wenigen Schnellwahltasten unterhalb des knapp 13 Zoll großen HD-Zentral-Touchscreens. Es ist ebenso Serie wie das gut 9 Zoll großer HD-Digitalinstrument; ab der “Premium”-Ausstattung gesellt sich zudem ein gut 10 Zoll großes Head-up-Display dazu.

Zu den klaren Anzeigen und Ansagen passt die Arbeitsweise der Assistenzsysteme: sie ist unmissverständlich und fein abgestimmt, aber nicht aufdringlich. Ein gutes Beispiel ist der teilautonome “Smart Pilot”. Auswogen, mit der richtigen Mischung aus Komfort und Sportlichkeit, abgestimmt präsentiert sich im Test auch das Fahrwerk des Smart #3. Hinten leidet der Komfort durch die niedrige Sitzbank und Dachhöhe. Das Kofferraumvolumen ist mit 370 bis 1.160 Litern eher bescheiden, noch bescheidener ist die Größe des Frunk (15 Liter). Das hätte man smarter lösen können.

CarCoach-Fazit - Auf den Punkt gebracht - Johannes

Meine Meinung zu diesem Modell:

Der Ursprungsidee, ein besonders umweltfreundliches Auto zu bauen, kommt Smart mit dem #3 insbesondere dank des E-Antriebs näher. Klein und günstig – wie einst ebenfalls angestrebt – ist die #3 allerdings nicht.

Das hat mehrere Gründe. Smart hat sich beim Smart #3 laut eigenem Bekunden dazu entschieden, einen Kraft-Wagen zu bauen. Mit mindestens 272 und maximal 428 PS ist das gelungen; besonders eindrucksvoll für mich mit dem “Brabus”-Topmodell. Es beschleunigt in weniger als 4 Sekunden auf 100 km/h.

So viel Leistung ist letztlich aber immer einer Energie- und Ressourcen-Verschwendung. Mit dem kleineren LFP-Akku versucht Smart sie einzudämmen: auf Kosten der Reichweite. Bei allen Antrieben geht die Leistung aber auf Kosten der Effizienz – in diesem Bereich ist der Smart #3 keine Nummer eins; ebenso wenig beim Sitzkomfort im Fond und beim Stauraumvolumen.

Beim Laden prescht der Smart #3 hingegen voran. Auch die Gestaltung des Cockpits und die Arbeitsweise der Assistenten zählen für mich zum Besten, was die Klasse zu bieten hat. Dass die Preise zu den günstigsten des Segments zählen, ist so zu guter Letzt doch ein Vorzug; wenn auch kein ganz so großer, wie vor gut 30 Jahren geplant.

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