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Jeep Compass
Gesamtrate im Monat
Angaben sind später anpassbar.
Gesamtrate im Monat
Stärken:
- Design mit Stil und Ausdruck
- niedriger Verbrauch
- gute Geländefähigkeit
- elektrische Fahrmodi
- Infotainment und Assistenz
Schwächen:
- zaghafter Antritt
- kein Allradantrieb
Auf den Punkt gebracht
Jeep Compass im Test
Ist das Kompakt-SUV mit Mildhybrid- und ohne Allradantrieb ein Jeep?
06.02.2024 | Der Compass II war der erste Jeep, der für die globale Bühnen gebaut wurde. Mit diesem Konzept glückte Jeep 2017 die Rückkehr ins SUV-C-Segment. Der freigeistige City-Crossover und Offroader fand erfolgreich das, was er gesucht hat: ʺpragmatische Träumer". Ob der Jeep Compass dafür nach wie vor richtig genordet ist – als Mildhybrid ohne Allradantrieb? Wir haben den Subaru-Crosstrek-Jäger im Test.
Jeep Compass: ein Design für Träumer in Stadt und Land
Jeep hat sein kompaktes SUV in der 2. Generation zum Start 2016 mit allem ausgestattet, was er auf der Europa-Tournee gut brauchen konnte: Stil und gute Technik, viel Sicherheit und reichlich Funktionalität. Bei der Modellpflege 2021 wurde dann u.a. an der Nachhaltigkeit gearbeitet: mit einem Mild- sowie einem Plug-in-Hybrid-Antrieb. Seinem Wesen nach ist der Compass dennoch ganz Jeep geblieben.
Jeep selbst sagt, die Seele der Marke sei die Dualität von “Off-Road- und Urban-Spirit”. Die Modelle der Marke sprächen deshalb ebenso rationale Menschen wie Träumer an. Dieser Grundeinstellung entstammt die Idee vom Compass als Jeep für "pragmatische Träumer". Rein optisch regt das 4,40 Meter lange, 1,82 Meter breite und 1,63 Meter hohe Offroad-SUV auch durchaus zum Träumen an: in beiden Ausstattungen.
Zwei Ausstattungen mit viel Charme und gelungenen, ausdrucksstarken Details
Die zwei Ausstattungen für den Jeep Compass heißen “Altitude" und ʺSummit". Die “Overland”- und “Trailhawk”-Linie behält Jeep dem Compass mit Allradantrieb vor – und den verbaut Jeep seit 2021 ausschließlich in der elektrischen Variante, d.h. nur mit dem Plug-in-Hybridantrieb 1.3l T4-PHEV. Wir testen den Compass mit dem einzigen anderen Antrieb, der noch angeboten wird: dem Mildhybrid-Turbobenziner. Bevor wir uns den Ottomotor vornehmen können, müssen wir unsere Augen zuvor von den Exterieur-Details abwenden.
Das ist leichter gesagt als getan. Der Jeep Compass ist das, was man gemeinhin als Hingucker bezeichnet: eine Augenweide. Die Motorhaube und die Überhänge sind kurz und knackig, die Radläufe wohl geformt – und die Details geschmackvoll wie ausdrucksstark. Beim Compass Altitude gehören zu ihnen bspw.: 18 Zoll große Alufelgen, in Schwarz gehaltene Außenspiegel und einige dezente Chrom-Zierleisten, u.a. im ikonischen 7-Slot-Kühlergrill.
Jeep Compass: mit Mildhybrid-Benziner ohne Allradantrieb und dennoch guter Geländegängigkeit
Beim Jeep Compass Summit gipfelt der Feinschliff des Exterieurs in: 19-Zöllern im Diamantschliff-Design, Hochglanz-schwarzen Details für die Schweller, die Radkästen sowie die Kotflügel; zumal in abgedunkelten Scheiben und einer schwarzen Dachreling. Damit kann man sich sowohl in der City wie im freien Gelände blicken lassen. Doch kommt man mit dem Jeep Compass ohne Allradantrieb überhaupt dorthin, ins Gelände? Ja.
Für Ausflüge ins grobe Gelände nimmt man aber auf jeden Fall besser den Compass Plug-in-Hybrid mit seinem “4xe”-Allradantrieb. Dem Compass mit Mildhybrid-Benziner schreibt Jeep zwar ebenfalls einige Offroad-Qualitäten zu: u.a. Böschungswinkel von rund 19 bzw. 31 Grad, eine Bodenfreiheit von 20 und eine Wattiefe von 40 Zentimetern; sowie einen Rampenwinkel von 31 Grad. Ohne Allradantrieb ist das jedoch nur der halbe Spaß.
1.5l GSE T4 48V e-Hybrid: passabler Antritt – zurückhaltender Verbrauch
An Leistung fehlt es dem mildhybriden Ottomotor keineswegs, aber an Traktion. Der 1.5l GSE T4 48V e-Hybrid, so die offizielle Bezeichnung des Jeep Compass Mildhybrid, leistet 130 PS bei 5.500 Touren; und 240 Nm ab 1.500 U/min (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 5,9 Liter auf 100 km, 134 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.). Die Kraft übersetzt er anhand eines 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebes mit Trockenkupplung.
In dieses Getriebe integriert ist ein kleiner Asynchron-Motor: mit 20 PS und 135 Nm; beim Plug-in-Hybrid sitzt der deutlich stärkere E-Motor an der Hinterachse. Außerdem steht ihm ungleich mehr Energie zur Verfügung. Der Lithium-Ionen-Akku des MHEVs speichert 0,8 kW; der des PHEVs immerhin 11,4. Was kann der Elektromotor unter diesen Voraussetzungen überhaupt leisten? So einiges, wie sich zeigt. Die geringste Wirkung hat er bei der Unterstützung des Ottomotors.
Jeep Compass überrascht für ein MHEV mit ausgeprägten elektrischen Fahreigenschaften
Das zusätzliche Drehmoment an den Vorderrädern aber reicht, um den Jeep Compass in 10 Sekunden von 0 auf 100 – sowie höchstens auf 193 km/h zu beschleunigen. Beim Versuch, den Benziner im idealen Lastzustand arbeiten zu lassen, dem so genannten “Load Point Shift”, scheint der E-Motor mehr Erfolg zu haben. Das schließen wir aus dem moderaten Verbrauch; im Testmittel liegt er konstant unter 6 Litern.
Spannend, effektvoll und durchaus nützlich sind – überraschenderweise – aber vor allem die rein elektrischen Qualitäten des kleinen E-Motors. Ist der Mini-Akku ausreichend gefüllt, beherrscht das Compass MHEV diverse elektrische Betriebsmodi. Das kompakte SUV kann praktisch geräuschlos rein elektrisch angelassen werden: Außerdem kann es bei langsamem Tempo kurzzeitig rein elektrisch fahren. Noch besser beherrscht es das “e-Parking”, “e-Creeping” und “e-Queueing”.
Zweckmäßig robuste Einrichtung mit reichlich Freiraum und Komfort
Gemeint ist damit die Fähigkeit des Jeep Compass MHEV, elektrisch einzuparken, im Standgas-Tempo dahin zukriechen – und das “Stopp & Go” im Stau rein elektrisch zu erdulden. Die Insassen des Compass müssen ein eher rustikal gestaltetes Interieur erdulden. Andererseits gehört das zum Charme eines Jeeps – und die robusten Materialien haben auch ihre Vorteile: Sie sind hart im Nehmen. Mit der Modellpflege hat die Qualität zumal einen deutlichen Sprung gemacht.
Beim Ein- und Aussteigen sind keine Sprünge und Verrenkungen erforderlich. Wie es sich für ein SUV gehört, ist die Sitzposition erhaben. Die Sitze sind zudem ordentlich gepolstert – so, dass sie auch im holprigen Gelände oder auf längeren Fahrten guten Komfort bieten. In der “Summit”-Ausstattung ist der Fahrersitz 6-fach verstellbar. Das Platzangebot passt zu einem SUV der Kompaktklasse: der Compass ist allerdings kein X1 oder Tiguan.
Jeep Compass: kleiner Kofferraum, vernetztes Navi und straffes Fahrwerk
Das zeigt sich auch beim Stauraumvolumen. In den Kofferraum des Jeep Compass passen 438 bis 1.387 Liter – das ist etwas wenig. Findig ist dafür der kleine Stauraum unter dem Beifahrersitz. Außerdem kann der Jeep als MHEV 1,75 Tonnen Anhängelast ziehen – das sind 500 Kilo mehr als das PHEV. Die elektrische Ausstattung, die der Compass schleppen muss, wird auch laufend mehr.
Längst ist in den Innenraum ein modernes, gut vernetztes Navigationssystem installiert: das mit “UconnectTM Smartouch”-System samt 10 Zoll großem Touchscreen und kabelloser Smartphone-Integration. Die Bedienung gibt keine großen Rätsel auf. Die Assistenzsysteme und das Fahrwerk verrichten ihre Arbeit in der Regel ebenfalls weitgehend unauffällig. Spitze Bodenwellen mögen die Federn nicht. Die Assistenten sind hingegen immer uneingeschränkt zur Stelle, wenn sie gebraucht werden. Praktisch ist die Rückfahrkamera mit Fluchtlinien – denn besonders übersichtlich ist der Compass nicht.
Meine Meinung zu diesem Modell:
Auf die eingangs gestellt Frage, ob der Jeep Compass mit Mildhybrid- und ohne Allradantrieb ein echter Jeep ist, lautet meine klare Antwort: ja, natürlich. Selbst ohne 4x4-Antrieb ist der Compass geländegängiger als die meisten SUVs seiner Klasse. Der Freigeist des City-Crossover ist beruhigt.
Der Pragmatiker wird im Jeep Compass mit dem Mildhybrid-Antrieb ebenfalls gut bedient. Die Fahrleistungen beeindrucken mich zwar nicht, dafür aber der Verbrauch – und die unerwartet vielseitigen, rein elektrischen Antriebsmodi. Pragmatisch richtet Jeep den Compass auch ein. Mit den Jahren haben die Qualität und der Komfort zugelegt. Zugelegt hat längst auch die Infotainment- und Assistenz-Ausstattung – vom Hinterwäldler ist keine Spur mehr.
Der Platzangebot ist gut, der Kofferraum recht klein: hier ist Pragmatismus gefragt. Beim Ziehen eines Anhängers und in Bezug auf den Preis ist der Jeep Compass aber zweifellos praktischer veranlagt als das PHEV.
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