VW ID. Buzz (Test 2023): Wie viel Buzz hat der VW-Bus als Elektro-Van?
Optisch bedient sich der neue VW ID. Buzz in der reichen Modellhistorie: er greift auf Merkmale des Ur-VW-Busses T1 zurück. Designt und designiert ist der 2022 vorgestellte Kleinbus für die Zukunft. Er ist der erste VW-Bus, der rein elektrisch fährt. Bisher war der Plug-in-Hybrid des T7 das elektrische Optimum. Ob der Brückenschlag vom Einst ins Morgen gelingt? Im Test gibt der VW ID. Buzz selbst die Antwort.
Inhalt
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Der VW ID. Buzz im Schnellcheck
Stärken
- Gewinnendes Design
- Starker, effizienter E-Antrieb
- Passable Reichweite (418 km laut WLTP)
- Gute Ladegeschwindigkeit
- Riesiger & praktischer Innen- und Stauraum
- Exzellentes Fahrwerk
- Sehr gute Assistenzauswahl
Schwächen
- Einstiegspreis von knapp 65.000 Euro
- Schiebetüren vorerst mit geschlossenen Fenstern
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ID. Buzz nutzt die technische Basis der ID.-Familie
Das Grundkonzept des VW-Busses steht seit 1950; und es ist heute so schlüssig wie vor gut 70 Jahren. Der Wolfsburger Kleinbus versucht auf einer möglichst kleinen Fläche so viel Nutzraum wie möglich zu bieten; und dabei möglichst ausgewogen auf der Straße zu liegen. Der Lösungsansatz ist seit den Anfängen der gleiche. Er lautet: kurze Überhänge, ein tiefer Schwerpunkt, eine wohl ausbalancierte Gewichtsverteilung – und ein Heckantrieb. So manches hat sich über die Jahre aber auch verändert: die Art wie der Raum gestaltet und die Art, wie das Heck angetrieben wird zum Beispiel.
Der VW ID. Buzz setzt an eben diesen Stellen an, um den Bulli neu zu interpretieren – und fit für die nächsten Jahrzehnten zu machen. Beim Aussehen und bei einigen Detaillösungen ließen sich die Designer von der Vergangenheit inspirieren. Die Ingenieure ihrerseits greifen auf das neueste zu, was die VW-Architektur hergibt: den Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) des ID.3, ID.4 etc. Ausgefertigt wird der batterieelektrische Kleinbus in zwei Ausführungen: in einer People- und einer Cargo-Version.
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Einnehmender Retro-Look mit viel Übersicht und moderner Technik
Wir testen den Van namens ID. Buzz, das Pendant zum 2021 vorgestellten T7 Multivan. Als Großraumlimousine ist der Elektro-Bus auf ein breites Einsatzspektrum zugeschnitten: die Familie, die Freizeit – aber auch den geschäftlichen Einsatz, sagt VW. Der für diese Zwecke gewählte Karosserie-Schnitt scheint, auf den ersten Blick, ein großer Wurf geworden zu sein. So ein Retro-Aufguss kann auch rasch ins Auge gehen: etwa als billiger Abklatsch eines Klassikers oder eine zwanghaft moderne Neuinterpretation.
Beim ID. Buzz hat VW diese Fettnäpfe vermieden. Er begrüßt seine Betrachter mit einem breiten, einnehmenden Lächeln. Geformt wird es von der einst V- und jetzt eher U-förmigen Haube: und dem sie umfassenden Stoßfänger. Besonders einprägsam präsentiert sich das Lächeln in der optionalen Zweifarb-Lackierung. Sie arbeitet den elegant geformten Stoßfänger heraus; er wandert zu den Scheinwerfern hinauf und geht von dort elegant in die Seitenansicht über. Vorne zurück bleibt, zentral auf der steilen Haube, das große VW-Emblem, als feine Nase gewissermaßen.
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Die Form folgt der Funktion – technisch, optisch & aerodynamisch
Die Scheinwerfer sind, wenn wir im Bild bleiben, die Augen des neuen ID. Buzz. Sie setzen in der aktuell noch einzigen Ausstattung “Pro” serienmäßig auf die LED-Technik; in der Topausstattung werden sie in Kürze als anpassungsfähige “IQ.Light – LED-Matrixscheinwerfer” ins Land blicken: ebenso scharf bei Tag wie bei Nacht. Dem formgebenden Leitmotiv “form follows function” gehorchen jedoch nicht nur die Scheinwerfer, sondern auch andere Stilelemente und technische Details.
Seitlich setzt der ID. Buzz auf eine hohe, horizontale Schulter- bzw. Fensterlinie; sie erlaubt große Fensterflächen, die den Innenraum noch offener und geräumiger wirken lassen. Groß und offen ist auch die Windschutzscheibe; links und rechts schließt jeweils eine zweigeteilte A-Säule an. Die Sicht nach vorne ist damit weitgehend ungestört. Ein weiterer Garant dieses Vorzugs ist die nur minimal überhängende Frontpartie. Wie kurz die Überhänge sind, offenbar das Verhältnis der Länge zum Radstand.
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Großzügiger Innenraum, nachhaltig und praktisch gestaltet
Der E-Bulli misst längs 4,71 Meter, die Achsen stehen 2,99 Meter auseinander. Mit 1,98 Metern ist der ID. Buzz zumal recht breit und mit 1,90 bis 1,95 Meter – je nach Ausführung – auch recht hoch. Dennoch liegt er erstaunlich effizient im Wind. Der Luftwiderstandsbeiwert liegt bei 0,285, beim T7 sind beim 0,30 – beim T6 war der cw-Wert noch 0,35. Erneut bestätigt sich, dass die Form der Funktion folgt. Vom selben Gestaltungsprinzip ist auch der gesamte Innenraum durchdrungen.
Das Cockpit ist klar strukturiert, fein verarbeitet und reichlich mit nachhaltigen Materialien besetzt. Zwei digitale Displays ordnen ab Werk die vielen Informationen. Der freistehende über der Mittelkonsole dient auch als Touchscreen der bekannten VW-Infotainmentsysteme; mit ihren bekannten Bedieneigenheiten wie den umständlichen, unbeleuchteten Touchslidern. Detailverbesserungen sind hier aber in Sicht. Bei den praktischen Detaillösungen ist der E-Bus schon jetzt bestens besetzt, z.B. zwei Schiebetüren, eine klug gestaltete Smartphone-Ladebox und eine optionale Ablage-Box zwischen den Sitzen.
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204 PS & 2.205 Liter Gepäckraum
Die beiden vorderen Sitze sind im ID. Buzz ab Werk als Einzelsitze mit Armlehnen ausgeführt. In Reihe zwei verbaut VW eine längst in zwei Teilen längs verschiebbare Dreiersitzbank. Der 1.121 Liter große Kofferraum kann so variabel vergrößern oder verkleinern werden. Klappt man die Dreiersitzbank um, wächst der Stauraum auf 2.205 Liter. Mit dem optionalen, variablen Ladeboden ist der Kofferraum selbst dann brettleben; die 63 Zentimeter hohe Ladekante ist eine Wohltat.
Eine Wohltat ist für uns aber auch der elektrische Antriebsstrang des ID. Buzz. Der 204 PS und 310 Nm starke Elektromotor vereint einen kraftvollen Antritt mit einer makellosen Laufruhe; und einem exzellenten Schaltkomfort (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 20,8 – 21,7 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse AX). Den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h erledigt der E-Bulli in ca. 10 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit begrenzen die Wolfsburger auf 145 km/h. Das tut gemeinsam mit der guten Aerodynamik der Ausdauer gut.
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420 Kilometer Reichweite & die neuesten Infotainment- bzw. Assistenzsysteme
Laut WLTP-Norm stromert der ID. Buzz rund 420 Kilometer ohne Unterlass, in der Praxis sind es rund 25 bis 50 Kilometer weniger – immer noch ein guter Wert für einen Elektro-Van. Der Akku mit 77-kWh-Nettokapazität ist außerdem schnell geladen. Das DC-Schnellladen erledigt der Charger mit 170 kW in rund einer halben Stunde. Das AC-Laden gelingt mit bis zu 11 kW – in gut 7 Stunden. Wenn der E-Bulli einen 1 Tonnen schweren Anhänger an den Haken nimmt, muss das Ladekabel aber häufiger gezückt werden. Dafür muss der ID. Buzz nicht in die Werkstatt, um die Software auf den neuesten Stand zu bringen.
Zugute kommt das einerseits den Infotainment-, andererseits den Assistenzsystemen. Bei Letzteren rückt der neue VW-Bus mit dem Besten aus, dass das VW-Sortiment hergibt. Eine Besonderheit von vielen: ein Einparkassistent, der sich die Einparkvorgänge von fünf verschiedenen Stellplätzen merkt – und den Van dort automatisch millimetergenau einparkt. Die Fenster der Schiebetüren verschieben sich zurzeit leider noch keinen Millimeter; eine Variante mit vertikal verschiebbaren Fenstern ist aber in Arbeit.
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Technische Daten des VW ID. Buzz |
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Länge: | 4.712 mm | |
Breite (ohne Außenspiegel): | 1.985 mm | |
Höhe: | 1.927 mm | |
Türen: | 5 | |
Sitze: | 2 Vordersitze, 3 Rücksitze | |
PS-Anzahl: | 204 PS | |
kW-Anzahl: | 150 kW | |
Antriebsart: | Heckantrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | Elektro | |
Reichweite: | 418 km | |
Verbrauch Elektro: | 20,8 kWh/100 km | |
CO₂-Emission: | 0 g/km | |
Batterie: | 82,0 kWh | |
Effizienzklasse: | A+++ | |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 64.581 Euro | |
Stand der Daten: | 14.04.2023 |
Konkurrenzmodelle
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Unser Fazit zum VW ID. Buzz
MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 14.04.2023
VW wagt beim ID.Buzz die moderne Neuinterpretation eines Klassikers. Das kann schief gehen, beim ersten batterieelektrischen Bullig ist das Unterfangen rundum geglückt. Das Design nimmt auf den ersten Blick ein und bietet auch technisch reichlich Mehrwert: von der exzellenten Aerodynamik bis zum luftigen Platzangebot. Eingerichtet ist der ID.Buzz ebenso durchdacht, hochwertig und modern. Der E-Antrieb gefällt mit seiner Drehfreude und seiner Ausdauer. Das Einzige, das stört, ist der happige Preis. Bei MeinAuto.de startet der elektrische Bulli mit 63.890 – 3 % bzw. knapp 2.000 Euro unter dem Listenpreis.
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