VW up! GTI im Test: Erster up! GTI ist eine Hommage an den Golf-GTI
Der Variantenreichtum ist seit eh und je eines der Markenzeichen des VW up!. Die letzte Modellpflege setzte dem kleinsten Wolfsburger 2016 außerdem eine neue Leistungskrone auf: den 90 PS starken 1.0 TSI. Der hat uns im Test mit seinem Temperament beeindruckt. Trotzdem legt Volkswagen jetzt noch einmal nach. Ab Anfang 2018 wird der up! erstmals als GTI durch die Land brausen. Ob der 115-PS-Dreizylinder aus dem Stadtfloh einen veritablen City-Flitzer macht, lesen Sie im Test:
GTI up! mit 200 Nm und 115 PS – zurück zum Ursprung
Die Premiere des VW up! GTI, sie steht ganz im Zeichen der Rückbesinnung auf die Anfänge des GTI. Daran lässt Volkswagen wenig Zweifel. In keiner Presseaussendung fehlt der Bezug auf den VW Golf als GTI I, der erstmals 1976 über Deutschlands Straßen hobeln durfte. Der erste GTI wog dabei gerade einmal 810 Kilo. Da genügte ein 1,6 Liter großer Vierzylinder-Sauger mit 110 PS und 137 Nm, um dem biederen Volkswagen sportlich-temperamentvolle Fahrleistungen zu entlocken. Natürlich waren die Ansprüche damals andere. Mit gut 9 Sekunden für den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 km/h und einer Spitzengeschwindigkeit von 182 km/h durfte man sich damals ohne Weiteres als Grand-Turismo-Modell titulieren. Aktuell liegt man damit hingegen nur noch im Mittelfeld der Kompaktklasse. Dabei haben sich nicht nur die Ansprüche, sondern auch die Klassen-Grenzen verschoben. Mit seinen 3,7 Metern fiele der Golf I GTI heute ins Segment der Klein- und Kleinstwagen – also genau in jene Sparte, in der heute der VW up! zu Hause ist.
Der musste, was die sportlichen Ambitionen betrifft, bis dato mit dem 90 PS starken Dreizylinder-Turbobenziner 1.0 TSI das Auslangen finden (Kraftstoffverbrauch: 4,6 Liter auf 100 km, 104 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Das tat er mit einer Standardsprintzeit von 10,8 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von knapp 180 km/h. Im Stadtverkehr und selbst auf der Stadtautobahn lässt sich damit gut arbeiten. Wenn das erste Mal aber ein Abarth 500 vorbei zischt, dann überkommt so manchen up!-Fahrer die Lust auf Mehr. Diese Lust wird von VW nun mit dem 115 PS und 200 Nm starken 1.0 GTI befriedigt. Bevor wir uns genüsslich dessen Leistungsdaten zu Gemüte führen, vorab ein Wort zum Verbrauch: VW hat die exakten Werte noch nicht veröffentlicht. Da es sich aber um denselben Motor handelt wie im aktuellen Golf, konkret den 1.0 TSI mit 110 PS, sollten die Daten sehr ähnlich ausfallen (Kraftstoffverbrauch 1.0 TSI im aktuellen Golf: 4,8 Liter auf 100 km, 109 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Allerdings wird VW im GTI erstmals in einem Benziner zusätzlich einen Partikelfilter einbauen.
GTI steht auch im up! für sportliche Fahrerlebnisse
Damit genug zum Thema Ökologie. Wir kehren zurück zum Hauptthema, dem Motor, dessen Technik und dessen Fahrleistungen. VW holt aus dem 1.0 TSI im up! GTI fünf PS mehr heraus als in der Version des Golf. Die Technik ist jedoch weitgehend dieselbe. Der Ladeluftkühler des Turboladers wurde ins Ansaugrohr integriert, der Abgaskrümmer steckt im Zylinderkopf und das Wastegate wird elektronisch geregelt. Derart produziert der Dreizylinder 200 Nm Spitzendrehmoment, die ab 2.000 Touren anliegen. Erstmals im up! wird die Kraft mit Hilfe einer knackigen 6-Gang-Schaltung portioniert. Und wie sieht es mit den Fahrleistungen aus? Die können sich sehen lassen. Der kleine GTI knackt nach achteinhalb Sekunden den Hunderter; und in der Spitze beinahe den Zweihunderter: Auf unserer Testfahrt ist bei rund 195 km/h Schluss, VW verspricht 197 km/h. Der Blick zur Konkurrenz offenbart, dass sich der up! GTI damit in guter Gesellschaft, aber nicht an vorderster Spitze befindet. Der Abarth 500 schafft in der etwa gleichteuren Basisversion den 0-100-Sprint in 7,8 Sekunden; und in der Spitze 210 km/h. Allerdings hat er 145 PS zur Verfügung und verbrennt gut einen Liter mehr.
Was den VW up! GTI – vor allem im Vergleich zum ersten Golf GTI – ein wenig einbremst, ist das Zusatzgewicht von rund drei Zentnern. Trotzdem ist die Spritzigkeit und Agilität des neuen um Klassen besser als die des Urahns. Einen großen Anteil daran hat das ausgezeichnete Sportfahrwerk, das die Wolfsburger dem flotten up! ab Werk spendieren. Das liegt 15 Millimeter tiefer als das Standard-Fahrwerk und bringt einerseits die schicken 17-Zoll-Leichtmetall-Räder gut zur Geltung. Andererseits impft es dem kleinsten VW-Sprössling einen flotten Hüftschwung ein, der so manche Bauchtänzerin neidisch machen könnte. Trotz des kurzen Radstandes reagiert der up! GTI, dank des großen Heckspoilers, nicht ultra-hecktisch auf abrupte Richtungswechsel; und dank der feinfühligen Abstimmung nicht über-steif auf Unebenheiten im Fahrbahnbelag. Abgerundet wird das Fahrdynamikpaket von einem Sound-Generator, der für den typischen GTI-Sound sorgt.
Der up! GTI – auch optisch ein echter (Ur)-GTI
Die drei Buchstaben GTI stehen indessen längst für mehr als bloßen Fahrspaß. Mit ihnen verbindet man auch ein bestimmtes Aussehen, einen gewissen Look, um es neudeutsch auszudrücken. Der Lackfarbe kommt diesbezüglich eine grundlegende Rolle zu. Neben den klassischen Farbtönen „Pure White“ und „Tornado Rot“ wird es auch drei Metallic-Lackierungen geben: „Black Pearl“, „Dark Silver“ und das blaue „Costa Azul“. Garniert wird dieses farbliche Grundthema mit typischen GTI-Erkennungszeichen: Vorne mit einem wabengemusterten Kühlergrill samt rot lackiertem Querstreifen und zentralem GTI-Logo; seitlich mit schwarz lackierten Außenspiegeln und breiten Schwellern; und am Heck mit dem bereits erwähnten Dachspoiler.
Auch innen setzten die Wolfsburger beim up! GTI auf bekannte Akzente. Der obligatorische GTI-Schaltknauf ist hier ebenso zu finden wie die eher klassischen als besonders stilvollen Sitzbezüge im „Clark“-Muster. Die finale Spezifikation der Sicherheits-, Komfort- und Assistenzausstattung ließ sich VW bisher noch nicht entlocken. In Anbetracht der Extras, die der herkömmliche up! in dieser Hinsicht bereits zu bieten hat, kann man aber davon ausgehen, dass es an nichts mangeln wird. Die Bremsen, so viel steht nach dem Test fest, packen jedenfalls noch kräftiger zu als die des Normalo-up!, die den City-Floh aus Tempo 100 nach knapp 35 Metern einfangen.
Technische Daten des VW up! GTI: | ||
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PS-Anzahl: | min. 115 PS | max. 115 PS |
kW-Anzahl: | min. 85 kW | max. 85 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell | |
Kraftstoffart: | Benzin | |
Verbrauch: | Das Fahrzeug wird noch nicht zum Verkauf angeboten und unterliegt daher nicht der Richtlinie 1999/94 EG. | |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab ca. 18.000 Euro | |
Stand der Daten: | 31.08.2017 |
Konkurrenzmodelle
Als sportlich ambitionierter Mini hat der up! GTI derzeit wenig Konkurrenz. Unter den Neuwagen in unserem Autohaus online finden Sie aber durchaus so manch günstige und attraktive Alternative. Da wäre zum Beispiel der Abarth 500 ab 15.596 Euro und 18,6% Neuwagen Rabatt, der Mini 3-Türer John Cooper Works ab 27.085 und 13,5%; oder den Opel Adam Rocks ab 11.841 Euro und 28,2%. Attraktiv sind auch unsere Optionen der Autofinanzierung, z.B. unser günstiges Autoleasing.
Fazit zum VW up! GTI Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Mit dem neuen VW up! GTI kehren die Wolfsburger in puncto Große und Aussehen zurück zu den Ursprüngen des GTI. Das klassische GTI-Menü wird angereichert mit einem herzhaften Dreizylinder und moderner Technik. Und was kostet die Rückkehr? Vermutlich zwischen 18.000 und 20.000 Euro. Bei MeinAuto.de erwarten Sie wie gewohnt aber satte Rabatte bekommen. Der normale up startet bei uns bspw. mit einem Preis von 6.939 Euro, gut 34% respektive fast 3.400 Euro günstiger als gelistet.
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