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Hyundai Kona
Gesamtrate im Monat
Angaben sind später anpassbar.
Gesamtrate im Monat
Stärken:
- Umfangreiche Serienausstattung
- Deutlich länger & geräumiger
- Kofferraum ca. 100 Liter größer
- Gute & saubere Benziner
- Verbesserte Assistenten
Schwächen:
- Platz- und Stauraum wenig flexibel
- Klimaautomatik nicht Serie
Auf den Punkt gebracht
Hyundai Kona im Test
Wird das moderne Auto als Kompakt-SUV noch moderner?
Hyundai ist einer jener Hersteller, die den Markt in den letzten Jahren kräftig belebt haben. Bei den Autobauern aus Seoul ist der Markenname Programm. Sie bauen Autos für ein modernes Zeitalter, z.B. den Hyundai Kona. Das Mini- steigt in der 2. Generation zum Kompakt-SUV auf. Ob er es sich auch gegen Cupra Ateca & Co behaupten kann? Wir haben es getestet.
Hyundai Kona liebt auch im Kompaktformat die geometrische, progressive Form
Autos für ein modernes Zeitalter sollten tunlichst auch modern aussehen: sonst sprechen sie kaum jemanden an und bleiben in der Gegenwart stecken. Der Hyundai Kona ist gegen dieses Schicksal gefeit. Bereits das Design des Kona I zählte zu den fortschrittlichsten und lebendigsten der Klasse. Den Kona II haben die Hyundai-Designer noch progressiver gestaltet: kraftvoll, betont geometrisch; manche meinen auch recht kühl.
Auf große Schnörkel verzichtet Hyundai bewusst. Die Front nennt man haifischartig. Hinten arbeiten keilförmige Schattenkanten die Form der Radläufe und des Hecks pointiert heraus. Das Exterieur soll zeigen, dass der neue Kona als Elektroauto entwickelt wurde. Das ist gelungen, nicht nur optisch, sondern auch physisch. Der Kona II ist um einiges aerodynamischer als ein Vorgänger.
Ein Luftwiderstandsbeiwert von 0,27 kann sich für ein 1,83 Meter breites und knapp 1,6 Meter hohes Kompakt-SUV sehen lassen. Das trifft auch auf die serienmäßigen Leichtmetallfelgen sowie die Lichtsignatur der ebenfalls ab Werk verbauten Voll-LED-Scheinwerfer zu. Wer seinem Kona einen betont sportlichen Look geben will, ist bei der “N Line”-Ausstattung richtig. Sie veredelt das SUV vorne u.a. mit einem flügelförmigen Stoßfänger; und am Heck mit einem Doppelendrohr-Auspuff.
Vier Ausstattungslinien, drei Ausstattungsniveaus mit umfangreicher Basis
Bleiben wir bei den Ausstattungen des Hyundai Kona. Sie werden Hyundai-Fans keine Unbekannten sein. Das Basismodell heißt Kona Select. Es rollt auf 16 Zoll großen Alufelgen aus dem Geschäft. Neben zahlreichen Assistenten gehören auch ein Navigationssystem und das “Smart Key”-System samt Start-Knopf zur Serienausstattung. Die 2-Zonen-Klimaautomatik ist indes nur beim Kona Hybrid Teil der “Select”-Linie.
Auf die “Select”- folgt die “Trend”-Linie. Mit ihr zieht die Klimaautomatik für alle Antriebe ein. Hinzu gesellen sich ferner: ein voll digitales Cockpit, eine Sitz- und Lenkradheizung und ein Smartphone-Ladefach mit kabelloser Ladefunktion. Die beiden anderen Ausstattungen “N Line” und “Prime” bilden als Top-Linien eine Doppelspitze: mit unterschiedlicher Ausrichtung.
Den sportlichen, dynamischen Charakter des Kona N Line haben wir bereits angesprochen. Innen manifestiert er sich bspw. in Form der Sportpedalerie in Metalloptik. Praktisch sind die elektrischen Einstellmöglichkeiten der Vordersitze und die elektrische Heckklappe. Diese beiden Extras sind auch im Kona Prime verbaut. Anstelle der Sportpedale wird das Interieur hier aber mit Sitzbezügen aus einer Stoff-Leder-Kombi und einer 360°-Kamera aufgewertet.
Spürbar mehr Platz auf der weiterhin unverrückbaren Rückbank
Mit diesem Vorwissen können wir uns der Frage widmen, wie hochwertig das Interieur und wie geräumig der Innenraum des neuen Hyundai Kona ausfallen. Um dorthin zu gelangen, können wir im neuen Kona auch einen digitalen Schlüssel nutzen. Er ermöglicht es, das SUV per Smartphone-App zu öffnen und zu starten. Neben dem Komfort- ist das auch ein Sicherheits-Gewinn.
Die weit verbreiteten Smart Keys sind nach wie vor anfällig für Angriffe mit einem Signalverstärker; und demnach vergleichsweise leicht zu knacken. Beim Kona würde sich das Knacken auch wirklich lohnen. Der ringsum umgestaltete Innenraum ist trefflich gelungen. Die Basis bildet ein kräftiger Zuwachs beim Platzangebot. Der Kona II misst 4,35 Metern – 15 Zentimeter mehr als sein Vorgänger; der Radstand hat mit 2,66 Metern um sechs Zentimeter zugelegt.
Vorne bleibt das Raumangebot beim Alten. Auf den Vordersitzen bot bereits der Kona I ausgesprochen viel Spielraum; selbst für Fahrer und Beifahrer über 1,90 Meter. Im neuen Modell finden wir die großzügigen Freiräume auch in der zweiten Reihe. Knie und Beine haben acht Zentimeter mehr Bewegungsfreiheit – eine Welt; luftiger ist der Fond aber auch nach oben und zur Seite hin.
Stauraum wächst um rund 100 Liter
Was der Kona nach wie vor vermissen lässt ist jedoch eine Rücksitzbank, die sich längs verschieben lässt. Die dreiteilig umklappbaren Lehnen sind das Höchstmaß der Flexibilität; enthalten ist sie aber schon ab Werk. Das Kofferraumvolumen können wir so weiterhin nur durch das Umklappen der Lehnen verändern; nicht durch ein Verschieben der Bank oder gar einzelner Rücksitze.
Im Mini-SUV-Segment war das noch eine lässige Sünde. Dort sind nur wenige Modelle derart variabel, z.B. der VW T-Cross. In der Kompaktklasse, zu welcher der Kona jetzt der Größe nach gehört, ist diese Eigenschaft weiter verbreitet. Mit dem bisherigen Stauraumvolumen von 361 bis 1.143 Litern würde der Hyundai in diesem Segment auch nicht weit kommen. Natürlich wussten sich die findigen Autobauer aus Seoul zu helfen.
Sie haben den Größenzuwachs keineswegs leichtfertig zur Gänze für das bessere Platzangebot verbraten. Auch für den Kofferraum war noch einiges übrig: so viel, dass er in der 2. Generation 466 bis 1.300 Liter Gepäck fasst. Wo steht der Kona damit im Vergleich? Der um knapp 10 Zentimeter kürzere VW T-Roc packt 445 bis 1.290 Liter ein, der praktisch gleichlange Dacia Duster 445 bis 1.478.
Kona fährt weiterhin elektrisch, vollhybrid oder nur mit Benzin
Der neue Kona ist damit auch in der höheren Klasse konkurrenzfähig. Die teilweise recht billig wirkenden Materialien des Innenraums sind anderen Kompakt-SUVs ebenfalls nicht fremd; etwa dem T-Roc von VW. So gesehen ist der Hyundai schon heimisch. Mit seinem umfangreichen und vielschichtigen Antriebssortiment war er unter den Minis eine Nummer für sich. Und in der Kompaktklasse? In ihr ist eine derartige Vielseitigkeit auch nur wenigen gegeben.
Ein Beispiel wäre der BMW X1: er wird wahlweise von Mild- und Plug-in-Hybrid-Antrieben in Schwung gebracht; oder fährt als iX1 rein elektrisch. Das kann der Hyundai Kona auch, namentlich als Kona Elektro. Dass die Antriebe eines modernen Autos rein elektrisch sind, daran führt kein Weg vorbei. Noch aber hat auch die teilweise Elektrifizierung ihren Platz.
Der Kona führ bereits in der 1. Generation batterieelektrisch und voll hybrid. Herkömmliche Verbrenner fehlten ebenso wenig – sie standen bei der Entwicklung einst auch Pate. Den neuen Kona hat Hyundai auf Basis des Elektro-Antriebs entwickelt; dementsprechend gut ist der Kona Elektro auch geworden. Wem der Wechsel zum Stromer allerdings ein zu großer Sprung ist, kann mit dem Kona Hybrid einen attraktiven Zwischenschritt einlegen.
Stärkerer Benziner mit mehr Dynamik, auch als Allrad-Modell & noch recht sparsam
Wer vom Strom überhaupt noch nichts wissen will, der wird von Hyundai mit dem neuen Kona aber ebenso wenig vor die Tür gesetzt. Im Regal stehen außerdem zwei konventionelle Verbrennungsmotoren, konkret ein Dreizylinder- und ein Vierzylinder-Turbobenziner. Der eine heißt 1.0 T-GDI und bringt 120 PS auf die Kurbel; der andere heißt 1.6 T-GDI und dreht mit 198 PS an den Rädern (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 6,1-6,5 / 6,5-7,1 Liter auf 100 km, 138-147 / 148-162 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B-C/C).
Der stärkere Benziner gibt die Leistung immer an eine Automatik, ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, weiter. Die Kraftverteilung folgt wahlweise über die Vorderräder – oder über alle vier. Der Dreizylinder kann mit einem manuellen 6-Gang- oder dem besagten 7-Gang-DSG betrieben werden. Uns sagen alle vier Konfigurationen zu.
Der Dreizylinder ist mit manuellem Getriebe ideal für den preisbewussten Einsteiger. Die Automatik-Varianten sind teurer, aber auch komfortabler. Mit dem Allradantrieb wird der Kona noch dynamischer und vielseitiger. Der Verbrauch schlägt bei keiner der genannten Optionen wirklich aus der Art; selbst das Allradmodell begnügt sich im Schnitt mit siebeneinhalb Litern – das geht.
Kein großes Zugfahrzeug – aber äußerst großzügige Assistenz-Ausstattung
Als besonders strammes Zugfahrzeug wir der Hyundai Kona II sicherlich nicht in die Geschichte eingehen. Mehr als 1,3 Tonnen dürfen bei ihm nicht an den Haken. Die Dach- und Stützlast sind mit 100 bzw. 80 Kilo aber ohne Zweifel alltagstauglich. Im Alltag wird sich auch das umgestaltete Cockpit mitsamt der neuen Mittelkonsole und den vergrößerten Anzeigen beweisen müssen.
Nach dem Test sind wie zuversichtlich, dass der Kona auch in dieser Hinsicht überzeugen wird. Das digitale Cockpit verbaut Hyundai zwar erst ab der ʺTrend"-Linie – gemeinsam mit dem 12-Zoll-Touchscreen des serienmäßigen Navigationssystems ist der Kona insgesamt aber bestens aufgestellt. Das liegt auch daran, dass die Konnektivität bei Hyundai traditionell keine Wünsche offen lässt. Der Kona II behält diese Tradition bei.
Ebenfalls in dieser Tradition steht die üppige und hochwertige Assistenzausstattung ab Werk. Serie sind im Kona neben dem verbesserten Notbremsassistenten u.a. die Rückfahrkamera, die schlaue Verkehrszeichenerkennung – sowie die Spurfolge- und Spurhalteassistenten. Gegen Aufpreis gibt es neben teilautonomen Helfern auch ein großes Head-up-Display. Dass die Assistenten akustisch gerne etwas übereifrig agieren, stört uns im Test teilweise. Dass die Voll-LED-Scheinwerfer Serie sind, dürfte hingegen niemanden stören. So muss das bei einem modernen Auto sein.
Fazit
Der Hyundai Kona wächst in der 2. Generation um 15 Zentimeter: praktisch ins Kompakt-Segment hinein. Die gebotene Qualität und das gebotene Platzangebot sind für diese neue Herausforderung jedenfalls gut genug. Der Kofferraum ist jetzt bspw. so groß wie der im VW T-Roc und Dacia Duster. Auch das Platzangebot hat kräftig zugelegt.
Die Variabilität bleibt eine kleine Schwäche – die Vielseitigkeit des Antriebssortiments eine der großen Stärken. Sie findet man so sonst nur bei einem Premium-Modell wie dem BMW X1. Mit dem Umfang und der Qualität der Serienausstattung können ebenfalls nur wenige Mitbewerber mithalten.
Das verbesserte Navi ist bspw. ebenso Serie wie zig Assistenten und Voll-LED-Scheinwerfer. Dass eine Klimaautomatik ab Werk fehlt, ist schade. Dass der Preis auch stark zugelegt hat, ist bei dem Größen- und Qualitätssprung normal.
Meine Meinung zu diesem Modell:
Der Hyundai Kona war in der 1. Generation ein ungewöhnlich außergewöhnliches Mini-SUV. In der 2. Generation hat er sich diese Eigenschaft erhalten: das durchwegs aber auf einem noch höheren Niveau. Das beginnt bei der Größe. Der Kona wächst um 15 Zentimeter, bietet dementsprechend mehr Platz – und um gut 100 Liter mehr Stauraum. Nicht ganz so groß, aber immer noch signifikant war der Qualitätssprung beim Interieur und der Ausstattung. Die Assistenten sind noch zahlreicher und umsichtiger geworden, das Serien-Navi größer und erheblich schneller. Die Bedienung bleibt recht eingängig – und das Antriebssortiment vielfältiger als bei den meisten anderen SUVs der Klasse. Neben dem Stromer und dem Vollhybrid bringen den Kona II zwei Benziner in Schwung. Mehr Schwung bringt der stärkere Vierzylinder; mit dem optionalen Allradantrieb bietet er auch mehr Möglichkeiten.
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