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CarCoach David Nummernschild

Stärken:

  • klassisches Steilheck-SUV
  • großes & sehr variables Platzangebot
  • modellgepflegte Digitalisierung
  • Interieur mittlerweile hochwertiger
  • hochwertige Sicherheitssystem

Schwächen:

  • nur konventionelle Benziner
  • Fahrwerk & Dämmung fehlt Feinschliff
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VW T-Cross im Test

Mini-SUV-Kreuzung mit Stil, Nutzwert, Digitalisierung und Flexibilität?

05.01.24 | SUVs auf Kleinwagen-Basis haben sich als Verkaufsschlager entpuppt. Ihre Maße sind handlich – ihr Komfort, ihr Platzangebot und ihre Sicherheit gehen dennoch über die der Kleinwagen hinaus. Eines der beliebtesten Mini-SUVs ist der VW T-Cross. Mit laufenden Verbesserungen sucht VW die Meute um den Renault Captur, Opel Mokka und Co. auf Distanz zu halten. Wie es gelingt, verrät uns der VW T-Cross im Test.

VW T-Cross vorne
© VW

VW T-Cross: 4,13 Meter leichtfüßige Eleganz mit klassischem Steilheck

Die meisten Mini-SUVs – und das sind nicht wenige – haben erstaunlich viel miteinander gemeinsam. Neben der Größe ist das in der Regel auch die Einstellung: sie gehen locker und dennoch mit Stil durchs Leben. Den Stil und die Lockerheit halten beim VW T-Cross eine eigene Gattung hoch: das SUV-Coupe VW Taigo. Der T-Cross selbst sieht auch gut aus; er belässt es rein formal aber bei der klassischen SUV-Form mit einem steilen Heck.

Außerdem baut der T-Cross einige Zentimeter kürzer als der Taigo. In seiner gegenwärtigen Ausprägung misst er längs 4,13 Meter; bei der Modellpflege hat er um rund zwei Zentimeter zugelegt. Breit ist er 1,78 und hoch 1,57 Meter – mithin also um Etliches größer und höher als der VW Polo. Besser aus sieht das kleine SUV außerdem. Es tritt robuster, ausdrucksstärker, insgesamt selbstbewusster auf als der Kleinwagen.

VW T-Cross hinten
© VW

Erhabene Sitzposition, verschiebbare Rückbank & reichlich Platz zum variieren

Die größte Wirkung entfalten die Maße das VW T-Cross freilich innen. Hier haben Fahrer und Fahrgäste schlicht mehr Platz; und eine vorteilhaftere Sitzposition. Die Sitzfläche des Fahrersitzes liegt in der tiefsten Stellung gut einen halben Meter über der Fahrbahn; und damit ca. zehn Zentimeter höher als im Polo. Logische Folge: Die Aussicht im T-Cross ist umfassender und das Ein- respektive Aussteigen einfacher.

Diese Vorzüge genießen auch die Reisegäste in Reihe zwei. Ihnen kommt VW zusätzlich entgegen: in Form einer verschiebbaren Rückbank. Sie lässt sich um 14 Zentimeter verschieben – entweder um mehr Beinraum oder mehr Stauraum zu schaffen. Dass die Bank nur als Ganzes verschoben werden kann, ist schade. Dass sie überhaupt verschoben werden kann, ist im Segment aber eine Seltenheit; und beim T-Cross sogar ein Serien-Extra.

VW T-Cross Kofferraum
© VW

T-Cross mit großem Kofferraum, optional umklappbarem Beifahrersitz – und 1,2 Tonnen Anhängelast

Dem teureren T-Roc mangelt es an einer derartigen Flexibilität. Beim T-Cross kommt sie, wie erwähnt, wahlweise auch dem Kofferraumvolumen zugute. Es kann bei aufgestellten Lehnen zwischen 385 und 455 Litern variiert werden. Legen wir die Lehnen um, wächst der Stauraum auf 1.281 Liter. Der besonders edle Audi Q2 transportiert 420 bis 1.050 Liter, der der Polo 351 bis 1.125; und der bekanntermaßen höchst praktische Skoda Kamiq 400 bis 1.395 Liter.

Als äußerst praktisch erweist sich im Test jedoch auch der T-Cross selbst. Ab der zweiten Ausstattungslinie ʺLife" klappt bei Bedarf zusätzlich die Lehen des Beifahrersitzes um. Damit eignet sich VWs Mini-SUV auch zum Transport sperriger Gegenstände. Alternativ kann das Sperrgut in einen Hänger gepackt werden; er darf maximal 1,2 Tonnen liegen. Zum Vergleich: Der VW T-Roc verstaut 445 bis 1.290 Liter und zieht höchstens 1,7 Tonnen.

VW T-Cross ausgeklappter Kofferraum
©

Modellpflege: Digitalisierung & Materialqualität legt sichtlich zu

Zurück zum VW T-Cross. Bei dem wurde die Stützlast der Anhängerkupplung mittlerweile um 20 Kilo erhöht. Mit 75 Kilo ist sie groß genug, um einen Fahrradträger mit drei Pedelecs aufzunehmen. Kurz und knapp: Mit der Modellpflege ist das Mini-SUV aus Wolfsburg noch praktischer geworden. Wichtiger ist am Ende aber, dass der T-Cross innen auch digitaler, hochwertiger und ergonomischer geworden ist: denn diesbezüglich hatte der den größten Nachholbedarf.

Ein augenfälliges Beispiel war das billig wirkende Material des Armaturenbretts. Es ist Geschichte: das Hartplastik wurde durch weich gepolsterte Oberflächen ersetzt. Überarbeitet hat VW auch die Architektur der Armaturen und deren Ergonomie. Die Instrumente sind schon im Basismodell digital. Die Diagonale des Bildschirms misst gut 20 Zentimeter bzw. 8 Zoll – gleich viel wie die des Basis-Touchscreens.

VW T-Cross vorne seitlich
© VW

T-Cross: Voll-LED-Scheinwerfer Serie, Matrix-LED-Scheinwerfer als Option

Die Modellpflege hat den Touchscreen des T-Cross-Infotainments außerdem aus den Fängen des Armaturenbretts befreit; auch den des optionalen Navis. Bei ihm ist der berührungssensitive Bildschirm allerdings gut einen Zoll größer. Wer einen VW gewohnt ist, wird sich beim Bedienen der Systeme leicht zurechtfinden. Aber auch Neueinsteigern fällt die Bedienung nicht schwer. Was uns persönlich weniger gefällt, sind die Touchslider zur Bedienung der ʺClimatronic". Sie ersetzt auf Wunsch die manuelle Serien-Klimaanlage.

Insgesamt hat der Ausstattungsumfang mit der Modellpflege aber spürbar zugelegt. Der T-Cross blickt serienmäßig mit Voll-LED-Scheinwerfern in die Welt; auf Wunsch sind sogar die sehr hellen und anpassungsfähigen ʺIQ.Light Matrix"-LED-Scheinwerfer erhältlich. Das größere Digital-Display und die kabellose Smartphone-Integration ʺApp Connect" liefert VW hingegen nur in den Topausstattungen ʺStyle" und ʺR-Line" serienmäßig aus.

VW T-Cross Lenkrad
© VW

Travel Assist lenkt den T-Cross teilautomatisch – mit DSG stoppt und fährt das SUV auch automatisch an

Ein weiteres Extra des T-Cross, das extra bezahlt werden, muss ist im B-Segment nach wie vor eine Rarität: es ist die assistierte Quer- und Längsführung des SUVs mit Hilfe des “Travel Assist”-Systems. Es regelt nicht nur den Abstand zum Verkehr ringsum automatisch. Es lenkt den T-Cross auch weitgehend eigenständig, bremst sowie beschleunigt ihn – und umschifft gekonnt die Klippen der Tempolimits.

Mit der 7-Gang-Automatik ist der T-Cross auch in der Lage, automatisch stehen zu bleiben und wieder anzufahren. Das 7-Gang-DSG rückt VW für beide Motoren des Sortiments heraus. Beim Dreizylinder-Turbobenziner 1.0 TSI profitiert allerdings nur die stärkere der beiden Varianten – die mit 115 statt 95 PS – vom Schaltkomfort der Automatik (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 6,0 Liter auf 100 km, 138 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.).

VW T-Cross Motor
© VW

T-Cross vertraut voll auf sparsame Benziner – Fahrwerk & Geräuschdämung mit Verbesserungspotential

Der stärkere, kultiviertere und größere Motor ist der Vierzylinder-Turbobenziner 1.5 TSI. Er leistet 150 PS bzw. 250 Nm – und kooperiert immer mit dem 7-Gang-DSG (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 6,2 Liter auf 100 km, 141 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.). Neben der Fahrleistung gefällt der größere Ottomotor auch mit seinem Verbrauch: 6,5 Liter reichen im Testmittel. Trotzdem vermissen wir eine Alternative wie einen Hybrid-Motor oder einen Diesel.

Dass VW für den T-Cross keinen Allradantrieb bietet, ist hingegen kein Schaden. Das Cross steht hier nicht für Querfeldein, sondern für die gelungene Mischung der Stile und Karosserieformen. Beim Fahrwerk ist VW die Mischung aus Komfort und Dynamik schon feiner, ausgewogener geglückt. Der Sitzkomfort und die Geräuschdämmung könnten ebenso eine kleine Aufwertung vertragen; gleich wie die Bremsen. Ein Bremsweg von 36 Metern bei einer Vollbremsung mit 100 km/h geht in Ordnung: mehr aber auch nicht.

CarCoach David Autoschlüssel

Meine Meinung zu diesem Modell

Die Frage, weshalb der VW T-Cross so beliebt ist, ist leicht beantwortet. Er passt nahezu zu jedem Anforderungsprofil. Wer einen gut aussehenden, gut ausgestatteten und sichereren Mini-Crossover sucht, wird mit dem T-Cross sicherlich glücklich: zu einem fairen Preis.

Mit der Modellpflege hat VW auch die gröbsten Schnitzer auspoliert. Das Interieur ist seither hochwertiger, die Digitalisierung umfassender und übersichtlicher. Die Assistenz- und Sicherheitssysteme sind jetzt ebenso, wie ich mir das von einem VW erwartet. Bei der Fahrwerksabstimmung und der Geräuschdämmung könnte der T-Cross allerdings nach wie vor mehr Feinschliff vertragen: und dem Beispiel des Audi Q2 folgen.

Wer ein Mini-SUV mit alternativen Antrieben sucht, ist beim VW T-Cross hingegen falsch. Er setzt ganz auf Benziner – anders als etwa ein Opel Mokka oder Hyundai Kona.

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