VW Tiguan 2020 im Test: das Kompakt-SUV wird digitalisiert und elektrifiziert
Manchmal ist es kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht. Uns scheint es, als wäre der erste Auftritt des VW Tiguan erst gestern gewesen. Derweil ist das späte Kompakt-SUV-Debüt der Wolfsburger dreizehn Jahre her – selbst die zweite Baureihe ist schon drei Jahre auf dem Markt. So manches aber bleibt doch konstant, z.B. die Beliebtheit des Tiguan. Wird sich das mit dem 2020er-Facelift ändern?
Inhalte des Testberichts zum VW Tiguan:
Tiguan darf bald mit dem Plug-in-Hybrid des Golf antreten
2019 lag in der Verkaufsstatistik nur ein Modell vor dem VW Tiguan: der Golf, der Volkswagen schlechthin. Noch liegt das kompakte SUV der Wolfsburger – mit knapp 90.000 verkauften Exemplaren – weit hinter der kompakten Limousine: aber der Abstand schwindet. Um dennoch nicht an Schwung zu verlieren, antwortet VW mit der zeitigen Modellpflege auf zwei andere Trends der Stunde: die Elektrifizierung der Motoren und die Digitalisierung des Innenraums. VW drückt es so aus: Man habe den Tiguan “elektrifiziert und dynamisiert“. Wunderbar, denken wir uns, nichts wie hinein in den umtriebigen Dynamo. Soll er zeigen, was er bei der Modellpflege gelernt hat. Vom dynamisierten Elektroantrieb indes gibt es bislang nur verstreute Zahlen und Daten – von Testmodellen ist noch keine Spur. Was der neue Plug-in-Hybrid – das Antriebsgespann aus Benziner, E-Motor und aufladbarer Batterie – im Tiguan leisten wird, lässt sich mit dem gerade vorgestellten Golf GTE trotzdem erahnen. Denn dessen stärkerer Antrieb ist der gleiche, der im SUV surren wird: der 1.4 GTE mit 245 PS und 400 Nm Systemleistung. Ein Lithium-Ionen-Akku mit externem Stecker und einer Kapazität von 16 kWh bewegt den Golf gut 60 Kilometer rein elektrisch.
Im Tiguan trägt der Plug-in-Hybrid-Antrieb vorerst – als seriennahe Studie – den Namen e-Hybrid. Die Zusammensetzung der beiden Motoren wird wie die Systemleistung identisch sein mit jenen des GTE-Antriebs. Ein 150 PS starker Turbobenziner mit 1,4 Litern Hubraum arbeitet mit einem 115 PS starken Elektromotor zusammen. Der Akku dürfte indes der des schwächeren GTE-Antriebs sein, des 1.4 e-Hybrid: mit 13 statt 16 kWh Fassungsvermögen. Angesichts der geringeren Kapazität und des höheren Luftwiderstands ist klar: So weit wie der GTE wird das Tiguan-PHEV nicht stromern. Die ersten Angaben sprechen von 50 Kilometern: solide, aber nicht überragend. Allerdings: Mehr E-Reichweite haben auch die Konkurrenten nicht zu bieten: weder die Plug-in-Hybrid-Varianten des BMW X1, des Volvo XC40, des Mercedes GLA oder des Ford Kuga. Doch genug in die Zukunft gelesen – Zeit, sich von der seriennahen PHEV-Studie den aktuell bestellbaren, gelifteten Tiguan-Modellen zuzuwenden.
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Überarbeitete Diesel dank Twindosing als neue Saubermänner?
Nach dem Facelift sind im Tiguan, wie zuvor, auch wieder konventionelle Verbrennungsmotoren am Werk. Fünf Motor-Getriebe-Kombinationen rollt VW zum Marktstart aus. Besondere Aufmerksamkeit ließen die Wolfsburger den Dieselaggregaten angedeihen: nicht zuletzt der Abgasreinigung – ein Bereich, in dem VW vertrauensbildenden Maßnahmen nicht schaden. Bei den überarbeiteten Selbstzündern setzt man auf eine “Twindosing“-Reinigung: eine Stickoxid-Filterung mit zwei SCR-Katalysatoren. Die Harnstofflösung “Adblue” wird sowohl in den Katalysator eingespritzt, der näher am Motor sitzt als auch in den, der weiter entfernt ist. Die Idee: Der näher am Motor platzierte SCR-Filter wird schneller warm und filtert, nach dem Kaltstart, die NOx-Partikel sorgfältiger. Die weiter von der Maschine entfernte Einheit bleibt hingegen kühler: Sie arbeitet bei höheren Lasten effizienter. Kurz und gut: Die neue Technologie soll die Stickoxide im Idealfall um 85% verringern. Eingesetzt wird sie ab sofort in zwei Dieselmotoren: der eine ist der 2.0 TDI mit unveränderten 150 PS, 360 Nm und 7-Gang DSG (Kraftstoffverbrauch 6-Gang FWD/4Motion AWD: 4,7/5,1 Liter auf 100 km, 124/135 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A).
Der zweite Selbstzünder ist der 2.0 TDI, der jetzt statt mit 190 mit 200 PS und 400 Nm andrückt (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,4 Liter auf 100 km, 142 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Beide genügen der kommenden Abgasnorm Euro 6d – bei VW bisher keine Selbstverständlichkeit. Weil vom Andrücken die Rede war: So richtig andrücken wird der Tiguan in Zukunft als Tiguan R: mit 320 PS und einem speziellen Allradantrieb. Mit ihm fährt sich das kompakte SUV künftig dann tatsächlich dynamisiert. Von Hand geschaltet fährt der Tiguan zum Start allerdings nur mit einem der beiden Vierzylinder-Turbobenziner: dem 1.5 TSI mit 130 PS und 220 Nm oder 150 PS und 250 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,5-5,9 Liter auf 100 km, 126-135 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Auf einen Allradantrieb muss der geneigte Ottomotoren-Anhänger vorerst verzichten; der stärkere Benziner verteilt seine Kraft auf Wunsch aber über das geschätzte und bekannte 7-Gang-DSG. Apropos bekannt und geschätzt: Das war der Tiguan bisher auch aufgrund seiner höchst sorgfältigen und übersichtlichen Einrichtung. Gilt das auch nach dem Facelift noch?
Tiguan 2020 mit neuer Nase, Infotainment-Generation & Assistent-Ausstattung
Grundsätzlich ja, auch wenn die große Digitalisierung nicht in allen Bereichen eine einfachere Handhabung und eine bessere Übersicht garantiert. Aber vielleicht ist der Tester auch nur zu alt und ein Digital Native sieht das ganz anders. Der Tester jedenfalls findet die neuen “Touch-Silder” zum Regeln der Temperatur und Gebläsestärke umständlicher als die alten, handlichen Drehregler. Andere Aspekte der Digitalisierung und Vernetzung gefallen uns besser: zum Beispiel die neue, modular aufgebaut Infotainment-Generation (MIB3). Dank der fix installierten eSIM-Karte und einer besseren Internetanbindung können praktische Apps und Services ohne gekoppeltes Smartphone genutzt werden. Die dritte Infotainment-Generation verbaut VW im gelifteten Tiguan ab Werk: in Form des Radios “Composition” mit 8 Lautsprechern.
Zu den weiteren serienmäßigen Fixstartern zählen ein Multifunktionslenkrad mit Touch-Bedienung, das “Front Assist“-Sicherheitssystem und die LED-Scheinwerfer. Auf Wunsch sind erstmals die vielseitigen Matrix-LED-Scheinwerfer (IQ.LIGHT) und ein besonders versierter teilautonomer Assistent verfügbar: der aus dem Passat bekannte Travel Assist. Er steuert den Tiguan bis Tempo 210 weitgehend allein. Wer sich dabei musikalisch in höchsten Tönen verwöhnen lassen will, kann das mit dem neuen “Harman Kardon“-Premium-Soundsystem und seinem 480 Watt Verstärker tun. Und woran lässt sich der Tiguan außen erkennen? An der modifizierten Nase. Sie übernimmt das neue Kühlergrill-Design der Marke, wodurch der Tiguan dem großen Bruder, dem Touareg, ähnlicher sieht. Der würde sich seinerseits sicherlich freuen, wenn ihm der kleine Bruder ein paar Fans überlassen würde. Dass es beim Tiguan des Jahrgangs 2020 weniger werden, steht nicht zu befürchten.
Technische Daten des VW Tiguan |
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PS-Anzahl: | min. 122 PS | max. 200 PS |
kW-Anzahl: | min. 90 kW | max. 147 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb oder 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,5 l/100km | max. 5,7 l/100km |
CO2-Emission: | min. 119 g/km | max. 137 g/km |
Effizienzklasse: | min. A | max. B |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 28.935 Euro | |
Stand der Daten: | 18.09.2020 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum VW Tiguan Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Eigentlich kann VW beim Facelift des Tiguan nur Fehler machen. Der erste Test aber lässt vermuten, dass die Wolfsburger diese vermieden haben. Mit einem Plug-in-Hybrid-Antrieb wird der Tiguan endlich elektrifiziert – mit der jüngsten Infotainment-Generation zumal digitalisiert und stärker vernetzt. Ebenfalls wichtig: Die Dieselmotoren reinigen die Abgase bedeutend sorgfältiger. Bei MeinAuto.de startet der aufgefrischte Tiguan ab 23.175 Euro – 22,8% oder umgerechnet rund 6.600 Euro unter dem Listenpreis.
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