▶ Innenraum & Ausstattung
Als 4-Türer mit mehr Möglichkeiten und viel mehr Freiheiten, vor allem hinten
Diese bezwingende, sportliche Eleganz ist ein Grund, weshalb das Gran Coupe das beliebteste Modell der 4er-Reihe ist. Der zweite sind seine praktischen Vorzüge. Es bietet seinen Gästen mehr Platz und mehr Komfort. Interessanterweise weichen die Abmessungen nur in einer Dimension erheblich ab, in der Höhe. Der BMW i4 baut 1,45 Meter, das 4er Coupe 1,38 Meter hoch.
Die Breite ist bei beiden Modellen auf den Millimeter gleich; die Achsen liegen bei der viertürigen Schräghecklimousine 2,86 Meter, sprich 5 Millimeter weiter, auseinander. Trotzdem haben es auf der Rückbank des zweitürigen 4er Coupes nur Passagiere gemütlich, die höchsten 1,70 Meter groß sind. Wer größer ist, muss den Kopf einziehen. Im 4er Gran Coupe respektive dem i4 ist das erst notwendig, wenn man rund 15 Zentimeter größer ist.
Mit großzügigem Kofferraum samt praktischer Heckklappe
Größer ist beim 4er Gran Coupe zudem der Kofferraum. Er verstaut 470 bis 1.290 Liter; letzteres, wenn alle Teile der dreiteiligen Lehne im Fond umgeklappt sind. Das 4er Coupe nimmt 405 Liter mit – und der i4? Auf den Liter gleich viel wie das Gran Coupe. Die große Batterie verursacht keinen Stauraumverlust. Sehr gut. Aber wie schlägt sich der i4 im Vergleich mit der Konkurrenz?
Der 4,72 Meter lange Mercedes CLA EQ nimmt 405 Liter mit; der 4,93 Meter langen Audi A6 e-tron Sportback 505. Im BMW können wir das Gepäck wie im Audi über eine große Öffnung ein schlichten. Beide haben eine am oberen Ende der Heckscheibe angeschlagene Heckklappe; der Mercedes setzt hingegen auf einen klassischen Deckel. Beim i4 stört uns beim Beladen so nur die gut 70 Zentimeter hohe Ladekante.
Prächtiges Panorama-Display mit Navi und Klimaautomatik – Bedienung mit gelegentlichen Orientierungs-Problemen
Damit gehen wir im Test zum gemütlichen und vergnüglichen Teil über. Dafür pflanzen wir uns hinters Lenkrad. Das gelingt uns im i4 um einiges leichter als im 4er Coupe: weil wir den Kopf weniger stark einziehen müssen. Das Platzangebot ist äußerst großzügig, der Sitzkomfort in den Sportsitzen sehr fein; der Seitenhalt ist in den optionalen M Sportsitzen aber spürbar besser.
Dass die Sitzheizung und die Lordosenstützen extra zu bezahlen finden, gefällt uns weniger gut. Dafür ist der i4 digital vollausgestattet. Das ʺBMW Live Cockpit Plus" umfasst: ein gut 12 Zoll großes Digitalinstrument, einen beinahe 15 Zoll großen Touchscreen und ein Online-Navigationssystem. Das Navi, insbesondere die Inklusion der Ladestopps in die Routenführung, wurde zuletzt signifikant verbessert.
Bei der Bedienung hat das Operating Systems 8.5 noch Optimierungspotential, vor allem das Zusammenspiel mit dem Dreh-Drück-Steller. Die Bedienung der serienmäßigen Klimaautomatik war mit den Tasten und Drehknöpfen beim Vorgänger ebenfalls einfach zu bewerkstelligen. Dass BMW den i4 ab Werk eine kabellose Smartphone-Ablage versagt, finden wir in der Mittelklasse ebenfalls unpassend.