Mercedes-AMG GLB (Test 2023): Familien-SUV der ganz sportlichen Art

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01.03.2023

Der Mercedes GLB, so verlautet es aus Stuttgart, ist praktisch wie ein Van a la B-Klasse – zugleich sicher und bequem wie ein SUV, bspw. der GLC. Als Mercedes-AMG GLB will das über 4,60 Meter lange Familien-SUV auch kräftig wie ein Sportwagen sein. Ob sich diese Fähigkeit stimmig unter die mächtige Karosserie pressen lässt? Die Antwort gibt uns der Mercedes-AMG GLB 35 im Test höchst selbst.

Inhalt

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1. Stärken und Schwächen im Schnellcheck
2. Technische Daten
3. Konkurrenzmodelle
4. Fazit

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Der Mercedes-AMG GLB im Schnellcheck

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Der stärkste und teuerste GLB

Das Kompakt-SUV GLA und das Mittelklasse-SUV GLC sind betont schnittig, aber mit abgeschliffenen Kanten ausgelegt. Der Mercedes GLB hingegen scheut sich nicht, Kante zu zeigen; in Kombination mit seiner hohen Statur wirkt er kraftvoll und hemdsärmelig; in einem positiven Sinn. Der erste Eindruck ist: Dieses Auto ist praktisch, dieses Auto kann einstecken, dieses Auto macht vieles mit, selbst familiäre Geländeabenteuer. Der Eindruck, so viel sei verraten, täuscht nicht. Aber. Der Mercedes GLB tritt in diversen Ausstattungen und mit verschiedenen Antriebs-Optionen an

Gern kombiniert wird der GLB derzeit mit dem 150 PS starken Vierzylinder-Turbodiesel 200d 4Matic. Der Preis dieser Paarung, knapp 44.500 Euro. Den niedrigsten Verbrauch hat der GLB 180d mit 116 PS; laut WLTP-Norm sind es 5,6 Liter. Der GLB mit dem niedrigsten Preis wird vom Gegenstück im Ottomotoren-Sortiment angetrieben: dem 1,3 Liter großen Vierzylinder-Turbobenziner 180 mit 136 PS; diese Kombination kostet knapp 41.200 Euro. Und der GLB mit dem höchsten Preis und der höchsten Leistung heißt wie? Wenig überraschend Mercedes-AMG GLB.

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Familien-SUV setzt auf die unterste AMG-Performance-Stufe

Mit “AMG” ist im Grunde fast alles gesagt. Der Firmennamen AMG setzt sich einerseits aus den ersten Buchstaben der Namen der Firmengründer zusammen: Hans Werner Aufrecht und Erhard Melcher. Der dritte leitet sich vom Anfangsbuchstaben des ursprünglichen Firmensitzes ab, Großaspach. Von Beginn an, seit Ende der 1960er, engagierte sich AMG im Motorsport engagiert. Seit Mitte der 1990er ist die Mercedes-AMG GmbH für die Performance-Modelle Mercedes verantwortlich. Gefertigt werden sie in mehreren Leistungskategorien in Affalterbach – rund 20 Kilometer von Mercedes-Hauptsitz entfernt.

Die erste Kategorie kennzeichnen die Affaltebacher mit der Nummer “35”; die höchste mit dem Zusatz “65 S”. Beim GLB AMG folgt der Nachsatz “35 4Matic”. Ist das ein Grund, enttäuscht zu sein? Wir treten das Gaspedal durch und lauschen der Reaktion. Damit steht die Antwort fest. Es gibt keinen Grund, enttäuscht zu sein. Dass der AMG GLB 35 in seiner Klasse konkurrenzlos ist, wie Mercedes sagt, können wir so allerdings nicht unterschreiben. Einspruch erheben der Audi SQ5 und der BMW X3 M40i.

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AMG GLB 35 4Matic: Vierzylinder mit 306 PS & mächtigem Sound

Zuerst ist aber der Mercedes-AMG GLB am Wort. Die Tuning-Profis aus Affalterbach haben sich den 1.991 cm³ großen Vierzylinder der Mercedes-Motorenreihe M 260/M 264 zur Brust genommen. Das neue Kurbelgehäuse wird mittels Aluminium-Druckguss gefertigt: das erhöht die Steifigkeit und senkt das Gewicht sowie den Schwerpunkt. Beatmet wird der AMG-Motor über einen zweiflutigen Twinscroll-Turbolader samt elektrischem Wastegate-Aktuator. Das verbessert das Ansprechverhalten, erhöht die Leistung und bringt den Benziner zum Klingen.

Nach der Intensiv-Kur ist der Zweiliter-Motor ein ganz anderer: in Bezug auf die Leistung wie auf die Dynamik und den Sound. Er ist kraftvoll, kernig und voller Tatendrang. An schiebt der Mercedes-AMG GLB 35 4MATIC mit 306 PS und 400 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 8,8-9,4 Liter auf 100 km, 201-213 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.). Von 0 auf 100 km/h prescht er in 5,2 Sekunden, in der Spitze darf er sich bis 250 km/h austoben. Da lacht das Herz, da freut sich das Ohr. Alles wäre eitel Wonne, wäre da nicht der Vergleich: der Ursprung allen Unglücks.

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Das schwächste, aber auch günstigste Performance-SUV

Der Vergleich mit dem Audi SQ5 fällt jedoch erfreulich aus. Er beschleunigt in 5,1 Sekunden von 0 auf 100 – und das mit einem 341 PS starken Diesel. Ein Selbstzünder in einem Sportwagen ist nicht jeder Manns und Frau Sache. Weniger vorteilhaft ist der Vergleich mit dem BMW X3 M40i. Verglichen mit dem 360 PS und 500 Nm starken Sechszylinder aus Bayern kocht der Motor des GLB AMG 35 auf kleinerer Flamme. Der Vorsprung beim Beschleunigungs-Duell ist mit 4,9 zu 5,2 Sekunden aber erträglich.

Schlechter sieht es aus, wenn der Mercedes-AMG GLB 35 4 Matic gegen den X3 M Competition antritt. Er lässt den Performance-GLB mit seinen 510 PS übel stehen. Aber. Das “M-Modelle” fährt schon aufgrund seines Preises außer Konkurrenz. Mercedes-AMG ruft für das GLB-Topmodell einen Preis von 60.368,70 Euro aus; netto sind es 50.730 Euro – der X3 M kostet über 100.000 Euro. Auch der X3 M40i und der Audi SQ5 sind mit Preisen um die 75.000 Euro ungleich teurer. In diesem Sinn ist der GLB AMG doch konkurrenzlos.

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High-Performance auch beim Bremsen und Schalten

Für den genannten Preis liefert die Mercedes-AMG GmbH ein Familien-SUV, das mehr kann als monoton aufs Pedal latschen. Der AMG GLB 35 4Matic ist ein universelles Performance-SUV – seine Leistung manifestiert sich auch optisch und fahrdynamisch. Ein Beispiel ist die AMG-Hochleistungsbremsanlage. Vorne verbeißen sich 4-Kolben-Bremssättel in 350 Millimeter große und 34 Millimeter breite Bremsscheiben aus Grauguss; hinten reichen für die dünneren Scheiben 1-Kolben-Faustsättel.

Der Bremsweg verkürzt sich mit der verstärkten Bremse auf deutlich unter 34 Meter: auch für einen Sportwagen eine Hausnummer. Mit dieser Bremsleistung im Hinterkopf kann man den gebotenen Fahrspaß des Familien-SUVs guten Gewissens genießen. Über das “AMG Dynamic Select”-System stehen fünf Fahrprogramme zur Wahl. Das von AMG bearbeitete 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe schaltet auf Wunsch blitzschnell – oder betont komfortabel und mit Bedacht. Der Verbraucht liegt im Test dennoch mindestens bei 10 Liter.

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Mercedes-AMG GLB 35: schnell kann auch praktisch und sicher sein

Diesen Spagat beherrscht auch das “AMG Ride Control”-Fahrwerk. Seine adaptiven Dämpfer haben genug Spielraum, um auf der Rennstrecke wie auf Reisen eine überzeugende Feder-Performance abzugeben: sportlich straff oder geschmeidig sanft. Der Allradantrieb bringt mit seiner elektro-mechanische Lamellenkupplung die Leistung und Fahrdynamik sicher auf die Straße. Sicher ist ein gutes Stichwort. In Bezug auf die Sicherheit vertraut AMG zurecht auf das Angebot von Mercedes.

Auch beim Platzangebot und den nützlichen Eigenschaften kann man getrost auf die Qualitäten des GLB bauen. Er bietet innen bei Bedarf genug Platz, um sieben Personen unterzubringen: über 1,70 Meter groß sollte man auf den Sitzen der 3. Reihe aber nicht sein. Der Kofferraum des AMG GLB fasst mit 570 bis 1.805 Litern mehr als genug Gepäck – auch deutlich mehr als der des SQ5 und BMW X3 M. Mit einer Anhängelast von 1,8 kann sich das Performance-SUV sogar als Zugtier verdingen.

Technische Daten des Mercedes-AMG GLB
PS-Anzahl:	306 PS
kW-Anzahl:	225 kW
Antriebsart:	Frontantrieb, 4×4-Antrieb
Getriebeart:	Automatik
Kraftstoffart:	Benzin
Verbrauch Benzin:	8,8-9,4 l/100 km
CO₂-Emission	201-213 g/km
Abgasnorm:	Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis:	ab 60.368,70 Euro
Stand der Daten:	01.03.2023

Konkurrenzmodelle

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Unser Fazit zum Mercedes-AMG GLB

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