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Urlaub mit E-Auto

Mit dem E-Auto in den Urlaub

So gelingt es

CarCoach-Facts: Julian

▶ Ab einer Reichweite von rund 400 Kilometern reist man mit einem E-Auto komfortabel

▶ Die Reiseroute sollte gut geplant werden

▶ Das Netz der Ladestationen wird europaweit Monat für Monat dichter

▶ Wenn Du weißt, dass es an Deinem Urlaubsort Probleme mit der Ladeinfrastruktur gibt, kann eine mobile Wallbox sinnvoll sein

▶ E-Autos mit E-Kennzeichen können auch im Ausland mit Privilegien verbunden sein

01.09.2023 | Viele Autofahrer sind sich nicht sicher, ob ein Elektroauto für die Urlaubsreise geeignet ist. Die Hauptsorge ist die Reichweite. Wenn Du es richtig angehst, reist Du mit Deinem Elektroauto aber entspannter und gemütlicher als mit jedem Diesel oder Benziner. Wie und was Du dabei beachten musst, steht in unserem Ratgeber.

Urlaub mit E-Auto
© Unsplash

Ausreichende Reichweiten für den Urlaub

In den Anfängen der Elektromobilität war eine weite Urlaubsreise mit dem Elektroauto tatsächlich eine Herausforderung. Das Hauptproblem war die geringe Reichweite. Wenn ein Auto alle 150 Kilometer nachgetankt werden muss, wird eine Fahrt von 1.000 Kilometer schnell mühsam.

Die Zeiten dieser Mini-Reichweiten sind bei modernen Elektroautos aber längst passe. Ab einer Reichweite von rund 400 Kilometern reist man mit einem E-Auto wie mit einem herkömmlichen Verbrenner. Bei kürzeren Reichweiten beruhigt eine sorgfältige Routenplanung – freilich schadet sie auch bei einem Pkw mit Diesel oder Benziner nicht.

Mit dem E-Auto in den Urlaub

Kein Problem?

Auf die Frage, ob man mit einem Elektroauto überhaupt in den Urlaub fahren kann, gibt es ein lange und eine kurze Antwort.

Die kurze lautet: Ja man kann. Die lange Antwort heißt: Ja, man kann – aber man sollte die Fahrt und die Route vorher planen. Wie weit man sinnvoll und ohne großen Aufwand reisen kann, steht und fällt mit der Reichweite Deines BEVs, sprich mit der Speicherkapazität der Batterie. In den letzten Jahrzehnten waren wir verwöhnt: von der Reichweite der Benziner und Diesel. Sie schütteln locker 500, 600 oft auch über 1.000 Kilometer aus dem vollen Tank.

Ein grober Schwellenwert, für eine unbeschwerte Urlaubsreise mit dem E-Auto ist eine Reichweite im Bereich von 400 Kilometern.

Was Du beachten musst und wie Du Deine Reise am besten planst

Unsere Tipps

Bei Reichweiten um die 300 Kilometern ist es ratsam, sich vorher Gedanken zur Reiseroute zu machen und einige Tipps zu berücksichtigen. Wichtig. Hier solltest Du nicht die von den Herstellern angegebene Normreichweite als Maßstab verwenden, sondern einen realistischen Wert. Was realistisch ist, lernt man im Alltag rasch: als Faustregel kann man 10, bei kühlen Temperaturen auch 20 % von der WLTP-Reichweite abziehen.

Danach solltest Du folgende Punkte beachten

  • Rechtzeitig nachladen. Den Akku bis auf die letzte Kilowattstunde leer zu fahren, ist nie eine gute Idee, auf einer Urlaubsreise erst recht nicht. Die Tiefenentladung schadet der Batterie und ein geringer Akkustand belastet die Nerven unnötig.
  • Ein Puffer von 100 Kilometern sind bei der manuellen Planung der Reisestopps ein guter Richtwert. Spezielle Apps erleichtern Dir die Planung der Ladestopps.
  • Ladestellen mit möglichst vielen Ladepunkten anvisieren. So verhindert man lange Wartezeiten. Moderne Online-Navigationssystem sind hier eine große Hilfe. Sie zeigen, ob Ladestationen frei sind, wie viel der Strom kostet und wie schnell sie den eigenen Akku laden. Außerdem helfen wie beim Energiemanagement um bei der spontanen Planung einer Ausweichroute.
  • Reise mit Weile, nicht mit Eile. Die Ladestopps lassen sich hervorragend für eine kleine Pause nutzen: für eine Toiletten- oder Kaffeepause, für einen kleinen Spaziergang, für ein kurzes Spiel. Wer mit Kindern unterwegs ist, plant ohnedies mit regelmäßigen Stopps.
  • Verzichte auf unnötiges Ladegut: Das erhöht den Stromverbrauch Deines Elektroautos unnötig und mindert somit die Reichweite.

Bei der Planung der Route solltest Du den Urlaubsort selbst nicht vergessen: ein häufiger Anfängerfehler vor allem bei Reisen in Regionen mit schlechter Ladeinfrastruktur. Auf der Straße ist es empfehlenswert, eine gemächliche Reisegeschwindigkeit einzuhalten. Das verringert den Stress und spart Strom.

Laden im Ausland

Kein Problem in Nord- und Mitteleuropa

Was das Laden von Elektroautos betrifft, kann man sagen: das Netz der Ladestationen wird europaweit Monat für Monat dichter. In Nord- und Mitteleuropa ist es bereits heute sehr dicht; meist ist die Ladeinfrastruktur hier so gut oder noch besser als in Deutschland, z.B. in den Niederlanden oder in Norwegen.

Trotzdem lohnt es sich, wenn Du Dich vor der Reise über die Ladeinfrastruktur vor Ort informierst. Welche Anbieter und welche Tarife gibt es? Ist es einfacher, sich vorab zu registrieren? Wie dicht ist das Ladenetz rund um die Unterkunft bzw. in der Unterkunft selbst – insbesondere noch bei Reisen in den Süden? Hier wirkt ein kurzer Anruf in der gebuchten Unterkunft Wunder.

Bei der Reisezeit und bei Reisen in den Norden sollte man nicht vergessen, dass die Reichweite bei kühlen Temperaturen deutlich geringer ausfällt als sonst.

Auto im Ausland laden
© Unsplash

Lohnt sich eine mobile Wallbox?

Das kommt darauf an. Wenn Du weißt, dass es an Deinem Urlaubsort Probleme mit der Ladeinfrastruktur gibt, kann eine mobile Wallbox sinnvoll sein. Diese Regionen werden aber weniger. Außerdem sind mobile Ladeboxen selbst nicht ohne Tücken

Die herkömmliche Wallbox ist eine fix montierte Ladeeinrichtung im Haus. Sie ermöglicht es, übers gewöhnliche Haushaltsstromnetz höhere Ladeleistungen, sprich kürzere Ladezeiten zu erreichen. Die Haushaltssteckdose sollte fürs Laden des E-Autos aber ohnehin Tabu sein: sie ist nicht nur zu langsam, sondern auch zu unsicher.

Neben diesen fix installierten Ladeeinrichtungen gibt es auch mobile Wallboxen. Das sind mobile Ladegeräte, die Du überall mitnehmen kannst. Sie kosten je nach Güte und Leistungsfähigkeit zwischen 600 und 1.500 Euro.

  • Wichtig ist, dass sie so gebaut sind, dass sie selbst nach einem Sturz noch einwandfrei funktionieren, vor allem in puncto elektrischer Sicherheit.
  • Bei der Nutzung eines mobilen Chargers gelten andere anderen Regeln und technisch Voraussetzung wie für eine fixe Ladestation.
  • Wird das Gerät an eine Starkstrom-Steckdose angeschlossen, ist man als kein Anschlussnehmer. Das heißt, dass der Besitzer der Steckdose für die Einhaltung der Vorschriften verantwortlich ist.
  • Zu empfehlen sind mobile Wallboxen mit maximal 11 kW Ladeleistung; sie kommen ohne Genehmigung aus.
  • Außerdem sollte das Gerät eine CE-Kennzeichnung aufweise und einen codierten Steckdosen-Adapter haben, er verhindert eine Überspannung.

Mit einer mobilen Wallbox gehst Du in jedem Fall auf Nummer sicher. Meist genügt es aber, sein eigenes Ladekabel mitzunehmen.

Das E-Kennzeichen

Kein Muss, aber von Vorteil

Wer ein Elektroauto hat, hat notwendigerweise auch ein E-Kennzeichen – das ist ein weit verbreiteter Irrglaube.

Ein E-Kennzeichen ist nicht verpflichtend und muss extra beantragt werden. Es kostet rund 60 Euro; ab Herbst 2023 soll bei uns auch ein Online-Antrag möglich sein. Ausgegeben wird es für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge: E-Autos, Brennstoffzellen-Fahrzeuge oder Plug-in-Hybride mit einer Reichweite über 50 Kilometern.

▶ Doch lohnt sich die Investition von 60 Euro?

In jedem Fall ist das E-Kennzeichen eine Voraussetzung für viele Privilegien, die es für E-Autos gibt. Das reicht vom kostenlosen Parken bei Ladestationen bis zur Ausnahme von speziellen Fahrverboten in Umweltzonen und der Öffnung von Sonderfahrstreifen.

Außerdem gelten im Ausland auf einigen Strecken Tempolimits zum Immissionsschutz, z.B. in Österreich auf der Westautobahn (A1) oder Inntalautobahn (A12) in Richtung Italien (Brenner). Hier kann die Höchstgeschwindigkeit bei einer zu hohen Luftverschmutzung temporär von 130 auf 100 km/h gesenkt: E-Autos mit E-Kennzeichen sind davon ausgenommen, seit 2021 auch jene aus Deutschland (Ausnahme für alle E-Autos nachts zwischen 22 und 5 Uhr). Auch einige Vergünstigungen bei Mauttarifen sind an ein E-Kennzeichen gebunden.

CarCoach-Fazit - Auf den Punkt gebracht - White Text - Julian

Eine Urlaubsreise mit einem Elektroauto ist längst kein Problem mehr. Hat das BEV eine Reichweite von mehr als 400 Kilometern, ist im Grunde nur die Ladeinfrastruktur am Urlaubsort zu bedenken. Bei einer Reichweite von 300 Kilometern lohnt es sich, Zeit in die Routenplanung zu investieren. Pausen können dabei nicht nur zum Stromladen, sondern auch zum Energietanken genutzt werden.

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