Autoscheibe beschlagen
So behältst Du den Durchblick
▶ Die Hauptursache für beschlagene Scheiben ist Feuchtigkeit im Auto, die durch Heizung, Klimaanlage und gezielte Belüftung reduziert werden kann
▶ Schwämme, hochwertige Reinigungstücher und regelmäßiges Trocknen des Innenraums sind effektive Methoden zur Bekämpfung von beschlagenen Scheiben
▶ Die Wahl zwischen Umluft und Frischluft hängt von den aktuellen Bedingungen ab, wobei Umluft bei Regen und Nebel empfohlen wird
03.03.2023 | Beschlagene Scheiben im Auto können nicht nur ärgerlich sein, sondern auch gefährlich. Insbesondere im Herbst und Winter behindern sie die Sicht – an ein schnelles Losfahren ist da nicht zu denken. Doch mit den Tipps und Tricks von MeinAuto.de bekommst Du die Scheiben frei und behältst stets den Durchblick.
Die Feuchtigkeit muss raus
Häufigste Ursache für beschlagene Scheiben ist Feuchtigkeit im Auto: Feuchte Luft kondensiert bei Stillstand und setzt sich an den Scheiben fest. Am besten wirst Du die Feuchtigkeit los, indem Du den Motor Deines Wagens warmlaufen lässt und die Lüftung direkt auf die Frontscheibe ausrichtest. Auch die Heizung und Klimaanlage des Autos helfen, den Innenraum zu entfeuchten. Stelle die Heizung und die Lüftung kurzzeitg auf die höchste Stufe, bis die Luft im Auto getrocknet ist.
Generell ist es ratsam, im Winter mit eingeschalteter Klimaanlage zu fahren und sich nicht nur auf das Gebläse zu verlassen. Zusätzlich lassen sich beschlagene Scheiben mit Tüchern reinigen. In Garagen kann daher das Seitenfenster über Nacht einen Spalt offen bleiben, um feuchter Luft einen Ausweg zu geben.
Mehr dazu, wie Du Feuchtigkeit im Auto los wirst, findest Du hier.
Schwamm drüber
Solange der Motor kalt ist und die Lüftung noch nicht richtig arbeitet, können beschlagene Scheiben mit einem geeigneten Schwamm abgewischt werden. Für beste Ergebnisse sollten hochwertige Produkte wie spezielle Fensterschwämme oder Mikrofasertücher verwendet werden, um Schlieren zu vermeiden. Wichtig ist auch, immer in eine Richtung zu wischen und nicht kreuz und quer. Das schnelle Polieren der Scheibe mit dem Jackenärmel kann Schlieren verursachen und die Sicht verschlechtern.
Apropos Klamotten: Achte darauf, dass Du keine nassen Kleidungsstücke oder nasse Gegenstände im Auto lässt. Auch ein feuchter Teppich oder ein feuchter Fußraum können die Feuchtigkeit im Auto erhöhen. Trockne deshalb das Auto regelmäßig aus und entferne Feuchtigkeit, wo immer es möglich ist.
Umluft oder Frischluft – was hilft mehr?
Es gibt eine Debatte darüber, ob es besser ist, Umluft oder Frischluft im Auto zu verwenden. Bei Umluft wird die vorhandene Luft im Fahrzeug lediglich umgewälzt und kann oft nicht dazu beitragen, die Scheiben frei zu bekommen. Wenn die Luft draußen jedoch trockener ist als die im Fahrzeug, kann es sinnvoll sein, zu Beginn die Fenster zu öffnen und für einen Luftaustausch zu sorgen. Bei Regen und Nebel bringt das Öffnen der Fenster jedoch wenig. Daher sollte man in diesem Fall eher auf Umluft setzen.
Innenfilter regelmäßig warten
Wenn trotz laufender Klimaanlage oder Lüftung die Feuchtigkeit im Auto bleibt, kann dies an einem verstopften Innenfilter liegen. Laubreste und Schmutz können die Ablauflöcher über dem Wasserkasten verstopfen und die Feuchtigkeit in den Innenraum leiten. Es empfiehlt sich, den Innenfilter mindestens alle 15.000 Kilometer auszutauschen. Bei älteren Autos können Dichtungen an Fenstern und Türen versagen, weshalb die Verwendung von Pflegemitteln wie Silikonölen oder Talkumpuder empfohlen wird, um deren Lebensdauer zu verlängern.
Reis, Salz, Walnüsse: Zutaten gegen Feuchtigkeit im Auto
Eine Schale Reis oder Speisesalz im Fahrzeug sorgt ebenfalls dafür, dass die Scheiben nicht beschlagen. Auch Walnüsse können in ein Leinentuch gepackt und im Auto verstaut werden, um die Feuchtigkeit aus dem Fahrzeug zu ziehen. Ebenfalls eignen sich beispielsweise Socken oder Baumwollsäckchen gefüllt mit Katzenstreu auf dem Armaturenbrett sehr gut als Luftentfeuchter.
Eher schlecht hingegen sind Anti-Beschlagsprays. Sie helfen oft nur kurzfristig, allerdings setzen viele Hersteller auf gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe. Daher sind solche Sprays kaum zu empfehlen.
Noch eine "putzige" Idee
Schmutzige Scheiben beschlagen schneller als saubere Scheiben, daher lohnt es sich zu putzen. Dafür kann verdünnter Brennspiritus genutzt werden aber auch Glasreiniger. Die Mittel sollten nur sofort verrieben werden und nicht antrocknen, um ein optimales Ergebnis zu liefern.
Achte auch darauf, dass die Putztücher, die Du verwenden willst, sauber sind. Wische dabei nur in eine Richtung, um Deine Autoscheibe nicht zu verdrecken und Schlieren zu vermeiden. Um jederzeit vorbereitet zu sein, empfiehlt es sich, ein Putztuch im Auto griffbereit zu halten. Ein Fensterabzieher kann auch sehr nützlich sein.
Diese Strafen drohen bei beschlagenen Scheiben
Trübe Aussichten
Überhaupt nicht optimal ist es, wenn Du mit beschlagenen Scheiben losfährst. Solltest Du erwischt werden, musst Du mit einem Ordnungsgeld von mindestens zehn Euro rechnen. Solltest Du sogar in einen Unfall verwickelt sein, wird Dir möglicherweise eine Mitschuld gegeben. Deine Kfz-Versicherung könnte auch Einschränkungen bei der Schadensregulierung vornehmen, wenn Du fahrlässig gehandelt hast. Alleine schon aus diesen Gründen solltest Du immer sicherstellen, dass die Windschutzscheibe und die andere Scheiben Deines Wagens frei von Beschlag sind, bevor du losfährst.
Beschlagene Autoscheiben können die Sicht und die Verkehrssicherheit erheblich beeinträchtigen. Feuchtigkeit im Auto ist die Hauptursache, die durch Maßnahmen wie gezielte Belüftung, Heizung und Klimaanlage reduziert werden kann. Die regelmäßige Pflege der Innenfilter und der Einsatz von Entfeuchtungsmethoden wie Reis, Salz oder Walnüsse können ebenfalls hilfreich sein. Es ist wichtig, mit klaren Scheiben zu fahren, um Strafen und Sicherheitsrisiken zu vermeiden.
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