Führerschein

16.12.2024 | 2023 erreichte die Zahl der Führerscheinprüfungen in Deutschland einen Rekord. Laut TÜV-Verband legten fast zwei Millionen Menschen die theoretische Prüfung ab – acht Prozent mehr als im Vorjahr. Auch Durchfallquoten und Betrugsversuche stiegen auf neue Höchstwerte.

Bessere Chancen durch begleitetes Fahren

Die Zahl der praktischen Prüfungen aller Klassen stieg leicht auf 1,76 Millionen – ein Rekord der letzten zehn Jahre. Besonders alarmierend ist jedoch die Zunahme von Täuschungsversuchen in der Theorieprüfung. Zwischen Januar und September 2023 wurden 2.711 Betrugsfälle aufgedeckt, 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Häufig wurden technische Hilfsmittel oder Spickzettel eingesetzt, teils schickten Kandidaten sogar andere Personen zur Prüfung.

Die Nicht-Bestehens-Quote in der theoretischen Prüfung für den Autoführerschein erreichte mit 49 Prozent einen neuen Rekordwert. Auch in der praktischen Prüfung scheiterten 42 Prozent der Prüflinge – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2014, als die Quote bei 36 Prozent lag. Laut TÜV-Experten belasten die wiederholten Misserfolge die Fahrschüler sowohl psychisch als auch finanziell.

Einen Lichtblick bietet das begleitete Fahren ab 17: Die Durchfallquote in Theorie und Praxis liegt hier deutlich unter dem Durchschnitt. Nur 38 Prozent der BF17-Kandidaten scheiterten in der Theorieprüfung, in der Praxis waren es 26 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen, dass frühes Fahrtraining und bessere Vorbereitung die Erfolgschancen erhöhen können. Der TÜV-Verband fordert daher eine intensivere Fahrausbildung und gezielte Maßnahmen zur Prüfungsvorbereitung.