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Schwächen:

  • Unübersichtliches Cockpit
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Kia cee’d im Test

Die 3. Generation auf dem Prüfstand

06.04.2018 | Trotz des ungelenken Namens war es der kompakte cee’d, der Kia in Europa Fuß fassen ließ. Gut zehn Jahre und zwei Generationen später wollen die Koreaner ihre Präsenz im C-Segment weiter ausbauen. Zu diesem Zweck taufen sie die 3. Baureihe um auf den Namen Ceed – und verpassen ihr ein schärferes Profil, frische Motoren sowie neue Assistenzsysteme. Was dabei konkret herausgekommen ist, verrät uns die cee’d Limousine im Test selbst.

Kia ceed vorne
© Kia

Modellwechsel liefert Qualitätssprung

Als erstes spricht der Ceed über seine Herkunft. In Europa, namentlich im europäischen Entwicklungszentrum von Kia und Hyundai in Rüsselsheim, sei er gezeichnet und entwickelt worden, sagt er – und folgt damit brav dem Sprachgebrauch der Konzernmutter, die nicht müde wird, diese Tatsache zu betonen. Weshalb? Wohl um herauszustellen, dass der kompakte Koreaner ein Auto von Welt und besonders für Europa ist. Als ein Modell von Kia zeichnet die kompakte Limousine unzweifelhaft die Nase mit dem eleganten „Tiger“-Kühlergrill und das schnittige Schweinwerfer-Design aus. Nachgeschärft hat Kia außerdem die seitlichen Lichtkanten, mit dem Effekt, dass der Ceed vorne länger wirkt, obwohl er kürzer baut. Insgesamt steht der kompakte Kia gediegener, gereifter und eine Spur schlanker da. Diesen Eindruck bestätigt das Maßband. Die Länge und der Radstand sind mit 4,31 bzw. 2,65 Metern auf den Millimeter gleichlang. Dafür ist der Ceed zwei Zentimeter breiter und flacher geworden. Trotzdem, sagt Kia, gibt es innen mehr Platz als im Vorgänger.

Möglich macht das ein kleiner Karosseriebautrick. Vorne wurde der Überhang um zwei Zentimeter verkürzt, hinten um zwei verlängert. Zwei Zentimeter – das klingt nach wenig, in der Kompaktklasse aber zählt jeder Millimeter. Hinten schaffen diese Maßänderung jedenfalls mehr Raum für Ellbogen und Schultern. Da der Fahrer und sein Beifahrer vorne tiefer sitzen, wächst im Cockpit der Spielraum für den Kopf. Was vom Zuwachs übrig ist, gehört dem Gepäckraum, der um eine Kleinrucksatzgröße auf 395 Liter anschwillt. Damit hält sich der Ceed vor dem Opel Astra (370 Liter) und dem VW Golf (380 Liter). Letzterer scheint das große Vorbild für die Aufwertung des Interieurs gewesen zu sein. Firmenintern orientiert sich der Innenraum am SUV Kia Stonic, das heißt: Das harte Plastik weicht weichen hochwertigen Oberflächen, die alte der neuen zweigeteilten Mittelkonsole. Unten sitzen die Schalter und Knöpfe für die Komfort-Extras: von der Klimaanlage bis zur Sitzheizung. Darüber thront der Touchscreen des Infotainments, das Smartphones voll einbindet und überraschend zackig von Menü zu Menü springt.

kia ceed seite
© Kia

Ceed mit neuem Turbobenziner und zusätzlichen Dieselfiltern

In neuem Glanz erstrahlt darüber hinaus das Motorensortiment des Ceed, wobei die Strahlkraft vorrangig von innen kommt. Die Motoren verrichten ihre Antriebsarbeit mindestens so schwungvoll wie, jedoch sauberer als die Vorgänger. Am signifikantesten sind die Reinheits-Fortschritte beim Vierzylinder-Turbodiesel, der in zwei Leistungsstufen Schub generiert: Neu als 1.6 CDRi 115 mit 115 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 3,8 Liter auf 100 km, 99 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse: noch keine Angaben [n.k.A.]); und wieder als 1.6 CDRI 136 mit 136 PS und 280 Nm Spitzendrehmoment (Kraftstoffverbrauch kombiniert 6-Gang-Schaltgetriebe/7-Gang-Automatik: 3,9/4,1 Liter auf 100 km, 102/109 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse: n.k.A.). Für weniger Qualm und Abgase sorgt ab Werk der neue SCR-Katalysator, der mit Hilfe einer Harnstofflösung die notorischen Stickoxide gezielt herausfiltert. Damit erfüllen die beiden Ceed-Diesel die strenge Abgasnorm „Euro 6d-TEMP“, die im Herbst 2019 in Kraft treten wird. Bei den Ottomotoren fehlt gegenwärtig die Information, wie es mit der Erfüllung um die Euro 6c Norm bestellt ist. Für Neuwagen, die nach dem 1. September 2018 angemeldet werden, ist sie Pflicht. Zum Marktstart im Juni gilt sie jedoch noch nicht.

Sicher ist, dass nicht zuletzt die beiden Direkteinspritzer die striktere Norm allein mit einem Ottopartikelfilter erfüllen können. Ob er bereits zum Marktstart verbaut wird, ist bis dato unbekannt. Gewiss ist hingegen, dass Kia einen weiteren Turbo-Benziner in die Antriebsreihen aufgenommen hat. Er steht dem weiter erhältlichen 1.0 T-GDI mit 120 PS zur Seite (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 4,9 Liter auf 100 km, 115 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse: n.k.A.). Anders als dieser setzt der 1.4 T-GDI auf vier anstatt drei Zylinder – und auf 0,4 Liter mehr Hubraum (Kraftstoffverbrauch kombiniert, 6-Gang-Schaltgetriebe/7-Gang-Automatik: 5,4/5,5 Liter auf 100 km, 124/125 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse: n.k.A.). Das verhilft ihm zu 140 PS, 242 Nm und fühlbar sowie messbar mehr Elan. Die 0-100 schafft er unter 9 Sekunden, in der Spitze über 200 km/h: was will man als Kleinwagenfahrer mehr. Eine Sieben-Stufen-Automatik? Die hat Kia sowohl für den Topbenziner wie den Topdiesel im Programm. Einen günstigen Basismotor? Den gibt es in Form des bewährten Saugers 1.4 mit 100 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,8 Liter auf 100 km, 135 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse: n.k.A.).

kia ceed innen cockpit
© Kia

Kia Ceed: sieht mehr & fährt auf Wunsch autonom

Woran es derzeit fehlt, ist ein wirklich sauberer Antrieb. Einen ersten Schritt in Richtung alternative Antriebstechnologien wird Kia 2019 wagen. Dann soll im Ceed ein Mild-Hybrid-Motor – der zusätzliche E-Motor unterstützt den Verbrenner – Einzug halten; ein Plug-in-Hybrid könnte folgen. Den selbsterhobenen Anspruch auf mehr Sportlichkeit setzen die Koreaner sofort um. Eine überarbeitete Fahrwerksaufhängung, die eine separate Federung zulässt, erlaubt es den Ingenieuren die Limousine straffer abzustimmen – ohne beim Komfort sparen zu müssen. Kurz gesagt: Der Federungskomfort bleibt, die Agilität steigt. Tiefer ausprägen lässt sich der sportliche Charakter auf Wunsch mit dem Siebengang-DSG, das einen eigenen „Sport“-Modus anzubieten hat.

Die frisch rekrutierte Fahrerassistenz-Garde achtet dabei skrupulös darauf, dass der sportliche Drang nicht überhand nimmt. Im Serienmodell fällt diese Aufgabe dem Spurhalte- sowie dem Notbremsassistenten mit Fußgängererkennung zu; ein Müdigkeitswarner ist ebenfalls an Bord. Optional leuchten Voll-LED-Scheinwerfer den Weg aus, der vom Ceed erstmals teilautonom beschritten werden kann. Der optionale Stauassistent nutzt zur Orientierung die Fahrbahnmarkierungen und den vorausfahrenden Verkehr. Basierend auf diesen Informationen bremst, lenkt und beschleunigt er selbsttätig. Erstaunlich zielsicher, wie wir im Test feststellen. So Ceed wohl die Zukunft aus.

CarCoach-Fazit - Philipp Lächeln

Meine Meinung zu diesem Modell:

Beim neuen Ceed hat Kia nicht nur den Namen aufpoliert. Neue Motoren sorgen für mehr Schwung und Sauberkeit, ein aufgewertetes Fahrwerk und ein hochwertiger Innenraum für mehr Behaglichkeit und Komfort; außerdem liefern die Koreaner auf Wunsch einen teilautonomen Stauassistenten aus.

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