▶ Kalte Temperaturen können die Reichweite von Elektrofahrzeugen verringern, da die Batterien empfindlich auf Kälte reagieren und die Heizung zusätzliche Energie benötigt
▶ Bei winterlichen Bedingungen kann die Reichweite um 10 bis 30 Prozent abnehmen
▶ Elektroautos haben auch bei Kälte und Staus ausreichend Reichweite, um sicher nach Hause zu kommen
▶ Tipps zur Reichweitenoptimierung im Winter: Parken und Laden in der Garage, Vorheizen an der Steckdose, Eco-Modus verwenden und Wärmepumpe nutzen
17.01.2023 | Der Winter mit seinen kalten Temperaturen kann Batterien von E-Autos vor echte Probleme stellen. Besonders die längere Nutzung von Licht und Heizung kann dazu führen, dass die Leistung des Akkus schnell in den Keller geht. MeinAuto hat sechs praktische Tipps, wie Du die Reichweite Deines Elektroautos in der kalten Jahreszeit erhöhst.
Wenn es um die Reichweite von Elektrofahrzeugen geht, wird als Argument für Verbrenner häufig angeführt, dass die Akkus im Winter weniger leistungsstark seien und man mit hohen Einbußen bei der Reichweite rechnen müsse. Tatsächlich stimmt dies zum Teil: Zwar ist die Reichweite von Elektroautos im Winter geringer. Doch wenn man einige Kleinigkeiten beachtet, kann man ohne großen Aufwand dafür sorgen, dass diese Einbußen minimal sind.
Wenn es um Elektroautos geht, dann ist die Reichweite des Akkus eines der wichtigsten und am meisten diskutierten Themen. Dabei gelten gerade die Wintermonate als Reichweitenkiller. Tatsächlich ist es so, dass die Leistungsfähigkeit von Akkus von vielen Faktoren abhängt. Dazu zählen Gegenwind und Rückenwind, aber auch nasse oder trockene Fahrbahnen.
Die Außentemperatur hat den weitaus größten Einfluss auf die Reichweite – und zwar im Sommer und im Winter: Die Reichweite von Elektroautos sinkt sowohl bei tiefen als auch bei hohen Temperaturen, während der optimale Wirkungsgrad zwischen 15 und 35 Grad Celsius liegt. Ideal ist eine Außentemperatur von 20 bis 22 Grad: Hier können Batterien mitunter sogar 110 Prozent ihrer eigentlichen Kapazität erreichen.
Wie hoch der Mehrverbrauch im Winter oder Sommer ist, hängt von zahlreichen Parametern ab und lässt sich kaum punktgenau beziffern. In der Regel beträgt der Mehrverbrauch aber 10 bis 30 Prozent. Hierbei spielt nicht nur die konkrete Temperatur eine Rolle, sondern zum Beispiel auch der jeweilige Akku und das Batteriemanagement des Autos.
Dass die Reichweite von Elektroautos im Winter niedriger ist als im Sommer, hat zwei Gründe:
Bei winterlicher Witterung kann es in der Regel zu Reichweiten-Einbußen zwischen 10 und 30 Prozent kommen. Was dramatisch klingt, muss allerdings gar nicht groß ins Gewicht fallen: Bei einer üblichen Reichweite von 300 Kilometern verbleiben bei einer pessimistischen Berechnung noch 200 Kilometer – Dies ist ein Vielfaches von dem durchschnittlichen Fahrtweg pro Tag. Dieser liegt nämlich nur bei 30 bis 40 Kilometern.
Je stärker die Heizung genutzt wird, desto weniger Reichweite – so die einfache Rechnung bei Elektroautos. Je nach Temperatur benötigt die Heizung bis zu fünf Kilowatt Leistung. Nach Einschätzung des ADAC verringert sich die Reichweite von E-Autos bei kalten Temperaturen um 10 bis 30 Prozent.
Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass bei einem Elektromotor im Gegensatz zum klassischen Verbrennermotor keine Abwärme erzeugt wird, die für den Heizvorgang genutzt werden kann. Zudem muss die Antriebsbatterie selbst gewärmt werden, was zusätzlich Energie frisst. Doch es gibt Tricks, wie sich das Leistungsvermögen von Elektroautos auch bei Kälte steigern lässt.
Schon beim Aufladen kannst Du vieles zum Positiven ändern. Grundsätzlich sind Akkus anfällig für Kälte – es empfiehlt sich daher, im Winter einen Garagenplatz mit integrierter Wallbox für das Elektrofahrzeug aufzusuchen. Dort ist es in der Regel wärmer als draußen – die Batterie ist dementsprechend geschützter und schneller auf Temperatur.
Eine Alternative zur eigenen Garage ist ein privates oder öffentliches Parkhaus mit Aufladestation. Moderne Ladesäulen reagieren mittlerweile auf Kälte und geben entsprechend eine automatisch angepasste Strommenge ab, um kalte Batterien nicht zu überlasten. Zusätzlich sind die meisten Batterien von Herstellerseite mit einer Isolierung versehen, die ein Unterkühlen verhindert.
Des Weiteren lässt sich der Innenraum schneller – und damit effizienter – aufheizen, wenn die Heizung auf Umluftbetrieb gestellt wird. Auch lohnt es sich, weniger Heißluft aus dem Gebläse zu beziehen und dafür die Sitz-, Lenkrad- und Scheibenheizung zu nutzen.
Wenn Dein Fahrzeug über einen Eco-Modus verfügt, solltest Du diesen aktivieren. Dieser ist auf maximale Effizienz der Energiesteuerung ausgelegt: der Motor überträgt weniger Leistung auf die Räder. Der Effekt: Dir steht mehr Reichweite zur Verfügung. Zusätzlich verspricht eine defensive Fahrweise mehr Sicherheit. Sportliche und mitunter riskante Fahrmanöver solltest Du angesichts mäßiger Witterungsverhältnisse im Winter ohnehin unterlassen – so schonst Du neben Energie auch Deine Nerven. Darüber hinaus solltest Du unnötige Energiefresser ausschalten. Wenn es ans energetische Feintuning geht, ist zu empfehlen, kleinere Felgen zu verwenden: Der Automobilclub ACE hat herausgefunden, dass eine ein Zoll geringere Reifengröße auf 100 Kilometer ungefähr eine Kilowattstunde Energie einspart.
Wenn Du es kuschelig warm im Wageninneren magst, musst Du nicht auf den Komfort einer Heizung verzichten. Dafür solltest Du Dein Auto vorheizen, wenn es sich noch am Stromnetz befindet. Die Energie zum Heizen kommt dann aus dem Stromnetz, nicht aus der Batterie. Zudem empfiehlt es sich, die Ladesteuerung zu nutzen, damit die Batterie schon vor Fahrtantritt warm wird und der Innenwiderstand des Akkus niedrig bleibt.
Während der Fahrt empfiehlt es sich, vor allem die Sitz- und Lenkradheizung Deines Elektroautos zu nutzen. Diese wirken effektiver und vermitteln Dir ein direkteres Wärmeempfinden als eine Heizung, die die Wärme über die Luft transportiert. Aber auch die klassische Heizung hat beim E-Auto einen größeren Vorteil als einem Wagen mit Verbrennermotor: Ähnlich wie bei einem Fön wird die Wärme elektrisch erzeugt und kommt direkt aus dem Gebläse. Bei einem Verbrenner dauert es hingegen immer eine gewisse Zeit, bis der Motor warmgelaufen ist und entsprechend Wärme abgibt.
Auch die moderne Technik hilft Dir, Energie zu sparen. Die meisten Hersteller bieten für ihre Elektroautos inzwischen speziell entwickelte Smartphone-Apps an. Mit diesen lässt sich das Auto zum Beispiel bequem vom Sofa aus vorheizen. In Fahrzeugen wie dem Nissan Leaf oder dem BMW i3 läuft dies über eine Standheizung ab. Dies ist insbesondere bei vereisten Scheiben eine nützliche und praktische Hilfe.
Manche der neueren E-Autos wie der Renault ZOE setzen mittlerweile auf Wärmepumpen. Diese helfen, den Stromverbrauch zu minimieren, indem sie die abgegebene Wärme des Akkus direkt für die Beheizung des Wageninneren nutzen. So reduzieren sich insbesondere bei kühler Witterung die Energie- und Reichweitenverluste der Batterie. Wie das Energieunternehmen EnBW berechnet hat, lassen sich bis zu drei Kilowatt Wärmeleistung aus einem Kilowatt Strom holen.
Wer im Winter den schnellen Wag über die Autobahn sucht, muss sich mit einem Elektroauto keine Sorgen machen, plötzlich liegen zu bleiben. Selbst bei einem Stau und eisigen Temperaturen reicht der Akku in der Regel aus, um wohlbehalten nach Hause zu kommen. Fahrzeuge wie der VW e-up und der Renault ZOE halten locker 12 Stunden und mehr durch, wenn die Sitzheizung eingeschaltet und die Temperatur des Innenraums auf 22 Grad Celsius gestellt ist. Dennoch kann es ratsam sein, den Stromverbrauch im Blick zu behalten, wenn sich ein längerer Stau auf der Strecke abzeichnet.
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