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Ab wann lohnt sich Diesel?

Ab wann lohnt sich ein Diesel?

Ein Vergleich von Diesel und Benzin

CarCoach-Facts: Das Wichtigste in Kürze - Johannes 1

▶ Der Dieselkraftstoff hat in den letzten Jahren aufgrund von Entwicklungen wie dem Dieselskandal und der Energiekrise an Attraktivität verloren

▶ Die Kraftstoffpreise, insbesondere für Diesel, sind starken Schwankungen unterworfen

▶ Der Diesel bleibt in bestimmten Szenarien und Modellen finanziell attraktiv

▶ Das Ende der Verbrennungsmotoren zeichnet sich ab

23.08.2023 | Noch vor wenigen Jahren war der Diesel bei uns höchst gefragt und geschätzt: bei Vielfahrern - und bei jedem, der auf einen moderaten Verbrauch und niedrige Kraftstoffkosten aus war. Dann kam der Dieselskandal, dann die Corona-Pandemie, dann der Ukraine-Krieg und die Energie-Krise. Die Vorzeichen haben sich damit grundlegend verändert. Da wirft die Frage auf: Ist die Zeit des Selbstzünders bereits vorbei - oder lohnt sich der Diesel in bestimmten Nutzungs-Szenarien weiterhin?

Diesel vs Benzin
© Unsplash

Diesel ist seit Februar 2022 teurer als Benzin

Der Verlauf der Kraftstoffpreise an der Tankstelle gleicht in den letzten Monaten einem EKG: es geht munter rauf und runter. Anfang 2022 gab es einen Liter Diesel im Schnitt um rund 1,6 Euro pro Liter, Superbenzin war damals wie lange üblich teurer - im Mittel um knapp 10 Cent/Liter. Mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine hat sich das Bild grundlegend gewandelt:

  • Der durchschnittliche Preis für einen Liter Diesel kletterte im Februar 2022 auf fast 2,2 Euro.
  • Superbenzin wurde mit einem Mal günstiger - um 10 bis phasenweise über 20 Cent pro Liter.

Zuletzt, Ende November 2022, sind die Preise im Vergleich dazu wieder deutlich zurückgegangen.

  • Diesel kostet derzeit um die 1,9 Euro pro Liter;
  • Superbenzin knapp unter 1,8 Euro pro Liter.

Kurz und knapp: Es ist derzeit alles anders als es war - und morgen kann es wieder anders sein.

Beim Diesel muss die Frage deshalb nicht laut, ob er sich noch lohnt - sondern in welchen Szenarien er sich noch lohnen kann. Die besten Voraussetzungen bestehen:

  • wenn der Diesel kaum teurer ist als der Benziner;
  • und wenn er im Jahr über 20.000 Kilometer bewegt wird.

Diesel oder Benziner?

Der Vergleich der Gesamtkosten zählt

Vor einem Jahrzehnt war die Rechnung einfach. In der Anschaffung war der Diesel ein paar tausend Euro teurer - nach rund 100.000 bis 150.000 Kilometern hatte sich die Mehrinvestition amortisiert: die deutlich geringeren Kraftstoffkosten gaben den Ausschlag. Dabei haben sich damals zwei Spareffekte gegenseitig verstärkt. Der Diesel war billiger als Benzin, und der Dieselmotor verbrauchte deutlich weniger.

Zehn Jahre später ist die Situation teils anders; teils aber wie gewohnt.

  • Dieselmotoren sind immer noch um rund 10-20% sparsamer als Ottomotoren - (allerdings nur auf der Langstrecke).
  • In der Anschaffung sind sie im Schnitt meist teurer: je nach Modell um einige hundert oder ein paar tausend Euro.
  • Neu ist, dass der Dieselkraftstoff teurer ist als das Superbenzin; verändert hat sich auch, dass Diesel schneller und stärker an Wert verlieren.

Für einen aussagekräftigen Kostenvergleich ist es deshalb entscheidend, dass sowohl:

Die Betriebskosten sind identisch mit den Kraftstoffkosten. Bei den Gesamtkosten kommen noch die Fixkosten für die Kfz-Steuer und die Kfz-Versicherung hinzu; außerdem die Werkstattkosten und der Wertverlust.

Die Fixkosten sind nicht zu vernachlässigen. Beim Diesel nicht nur der Neuwagenpreis höher als beim Benziner; sondern auch die Kfz-Steuer und die Prämien der Kfz-Versicherung.

Die höheren Versicherungsprämien begründen sich durch den Status des Diesels als Auto für Vielfahrer: Wer viel fährt, hat ein höhere Unfallrisiko - das wird von den Versicherern einkalkuliert.

Die höhere Kfz-Steuer ergibt sich aus dem höheren Schadstoffausstoß. Pro 100 cm³ fallen beim Diesel 9,50 Euro an Streuern an, beim Benziner nur 2,00 Euro. Hinzu kommen noch die Anteile für den CO2-Ausstoß. Bei einem Diesel mit zwei Litern Hubraum und einem CO2-Ausstoß von 130 Gramm/Kilometer fallen jährlich gut 260 Euro an; bei einem gleichgroßen Benziner mit 140g/km keine 140 Euro.

So viel zu den Voraussetzungen. Pauschale Aussagen darüber, wann ein Diesel günstiger sein kann, lassen sich daraus aber kaum ableiten. Dafür müssen stets die Motoren bei den in Frage kommenden Modelle individuell verglichen werden - dazu drei Beispiele.

Diesel und Benziner im individuellen Vergleich

Unser erster Proband ist das knapp 4,7 Meter lange Mittelklasse-SUV Alfa Romeo Stelvio. Zum Vergleich treten an:

  • der 200 PS starke Benziner 2.0 Turbo 14V mit AT8-Automatik und
  • der 190 PS starke 2.2 Diesel AT8 Q4 mit dem gleichen Getriebe.

Beide kosten ab Werk 58.000 Euro, der Benziner verbraucht laut WLTP 8,4 Liter, der Diesel 5,9 Liter. Daraus errechnen sich bei den aktuellen Kraftstoffpreisen Spritkosten von 11,20 Euro für den Diesel und 15,1 Euro für den Benzin (jeweils pro 100 Kilometer).

Diesen Vorteil lässt sich der Stelvio-Diesel auch nicht mehr abluchsen. Die Werkstattkosten und Fixkosten sind - laut ADAC - für die zwei Motoren ähnlich, auch der Wertverlust ist praktisch identisch. In diesem Vergleich ist der Diesel in jedem Szenario günstiger.

Der nächste Kandidat ist der BMW 3er Touring; wir vergleichen:

  • den 184 PS starken Benziner 320i und
  • den 190 PS starken 320.

Der Diesel kostet ab Werk 52.300 Euro, der Benziner ist um 3.200 Euro günstiger. Dafür begnügt sich der Selbstzünder mit 5,0 Litern, der Benziner verbrennt 6,7 Liter. Daraus errechnen sich gegenwärtig pro 100 Kilometer Spritkosten in Höhe von 9,5 Euro für den Diesel und 12 Euro für den Benziner. Der ADAC geht auch beim 3er Touring für den Diesel und den Benziner von ähnlich honen Fix- und Werkstattkosten aus; der Wertverlust ist hier beim Diesel aber signifikant höher. Unter Voraussetzung, dass beide Modelle 5 Jahre gehalten werden, ist der Diesel in dieser Konstellation ab einer jährlichen Kilometerleistung von 20.000 Kilometern günstiger.

Für unseren letzten Vergleich haben wir uns ein schickes Coupé geschnappt, den Mercedes CLA Coupé, konkret:

  • den 136 PS starken Benziner 180 und
  • den 150 PS starken Diesel 200d.

Die Anschaffungskosten liegen beim Selbstzünder um rund 4.000 Euro höher. Lassen sie sich über die Jahre wieder hereinfahren? Der Benziner verbraucht 5,9 Liter, der Diesel 4,8 Liter - der Sprit für 100 Kilometer kostet also 9,1 Euro beim Diesel und 10,6 beim Benziner.

Dafür sind die Fixkosten und Werkstattkosten für den Diesel laut ADAC höher; dasselbe gilt für den Wertverlust. Angesichts dessen überrascht es nicht, dass beim CLA der gewählte Benziner der günstigere Motor ist.

Noch eklatanter ist der Nachteil beim CLA, wenn man den Diesel einem vergleichbaren Plug-in-Hybridantrieb gegenüberstellt. Der Plug-in-Hybrid ist selbst bei 30.000 Kilometern im Jahr günstiger - der Abstand schrumpft aber, je höher die Jahresleistung. Außerdem werden PHEVs ab 2023 nicht mehr gefördert: das wird die Bilanz zugunsten des Diesels verändern.

Die alternativen Antriebe sollte man - von der der Kompaktklasse aufwärts - dennoch in keinem Vergleich vergessen. In den meisten Fällen findet sich bei Modellen dieser Klassen ein Hybrid- oder Plug-in-Hybrid-Antrieb im Sortiment; oder gar eine vollelektrische Variante.

Keine Allgemeingültigkeit

Der individuelle Vergleich zeigt, dass sich die Frage nach der ökonomischen Sinnhaftigkeit des Diesels nicht allgemeingültig beantworten lässt. Selbst jeder individuelle Vergleich ist zumal nur eine Momentaufnahme - gerade bei den stark schwankenden Preisen der Gegenwart. Außerdem spiele immer auch andere Faktoren wie der persönliche Fahrstil eine Rolle.

Fest steht aber auch. Für den Diesel gilt - Totgesagte leben länger.

Wird es eine Zukunft des Diesel-Fahrzeuges geben?

Der Dieselabgasskandal und andere ökologische wie geopolitische Entwicklungen haben die Karten in den letzten Jahren neu gemischt. Mittelfristig ist der Diesel bei einigen Modellen und in einen Nutzungsszenarien nach wie vor eine attraktive Alternative, vor allem finanziell.

Das Ende der Verbrennungsmotoren ist mittlerweile aber beschlossene Sache. Spätestens 2035 wird in Neuwagen intern kein Diesel mehr verbrannt; Benzin allerdings auch keiner.

CarCoach-Fazit - Auf den Punkt gebracht - White Text - Julian
Die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit des Diesels hängt von individuellen Faktoren und den sich ständig ändernden Kraftstoffpreisen ab. Obwohl der Diesel in bestimmten Szenarien und Modellen finanziell attraktiv bleibt, zeichnet sich doch das unausweichliche Ende der Verbrennungsmotoren bis spätestens 2035 ab. Die Zukunft des Automobilsektors wird zunehmend von alternativen Antrieben geprägt sein.

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