Führerschein-Reform geplant

Digitale Theorie und virtuelle Praxis

Nach den Plänen des Verkehrsministeriums sollen Fahrschüler die Theorie künftig auch per App erlernen können. Präsenzunterricht ist dann nicht mehr verpflichtend, und Fahrschulen müssen keine Schulungsräume mehr bereitstellen. Praktische Fahrübungen mit Schaltwagen könnten vollständig im Simulator absolviert werden, während die praktische Prüfung in einem Automatikfahrzeug stattfindet. Auch die verpflichtenden Sonderfahrten – Nachtfahrten, Autobahn- oder Überlandfahrten – sollen reduziert und teilweise simuliert werden können.

Der Fragenkatalog für die theoretische Prüfung soll um ein Drittel reduziert werden, während die Fahrzeit in der praktischen Prüfung auf das europäische Mindestmaß von 25 Minuten zurückgeführt werden soll. Gleichzeitig plant das Ministerium, Dokumentationspflichten für Fahrschulen zu verringern und Fortbildungen für Fahrlehrer einfacher und digitaler zu gestalten. Fahrschüler sollen außerdem online Kosten und Durchfallquoten der Fahrschulen vergleichen können. Diskutiert wird auch, inwieweit nahestehende Personen in die Fahrausbildung einbezogen werden können.

Die Reformvorschläge werden derzeit gemeinsam mit den Ländern und der Fahrschulbranche weiterentwickelt. Das Verkehrsministerium strebt an, die rechtlichen Änderungen im ersten Halbjahr 2026 auf den Weg zu bringen. Verkehrsminister Schnieder betont, dass Mobilität kein Privileg sein dürfe, besonders für junge Menschen in ländlichen Regionen, für die der Führerschein oft der Schlüssel zur Selbstständigkeit ist.