E-Kraftstoffe bestehen grundsätzlich aus drei Komponenten: Strom, Wasser und Kohlenstoffdioxid (CO2). Durch Elektrolyse wird dabei aus dem Wasser Wasserstoff. Diesem wird aus der Atmosphäre entnommenes CO2 beigemischt. Der Vorgang heißt Fischer-Tropsch-Verfahren und sorgt dafür, dass eine synthetische Flüssigkeit entsteht, mit der Verbrennungsmotoren arbeiten können. Teilweise ist deshalb auch vom “Power-to-Liquid”-Prozess die Rede, um zu verdeutlichen, worum es geht. Aus Deutschland war Siemens Energy maßgeblich an der Entwicklung der Technologie entwickelt.
Der Wirkungsgrad der E-Kraftstoffe ist im Zusammenhang mit der Herstellung noch von Bedeutung: Wirkungsgrad ist die Bezeichnung für den Anteil der für die Erzeugung des Sprits Energie, die für den Fahrzeugbetrieb verwendet werden kann. Im Idealfall beträgt dieser derzeit 20 bis 30 Prozent. Als Vergleich: E-Autos erreichen bis zu 70 Prozent. Du kannst mit dem identischen Energieeinsatz mit einem E-Fahrzeug also drei bis bis viermal weiter als mit einem Wagen fahren, der auf E-Sprit setzt. Es gibt deshalb Befürchtungen, dass die Preise für die synthetischen Kraftstoffe real sehr hoch sein können, da wesentlich häufiger als bislang getankt werden muss.
Wo kann ich E-Fuels tanken?
Derzeit können E-Kraftstoffe noch überhaupt nicht getankt werden. Wenn es so weit ist, stehen sie potenziell aber an allen Tankstellen zur Verfügung. Da sie mit den bisherigen Verbrennungsmotoren kompatibel ist, ist kein Technologiewechsel in den Autos oder an den Zapfsäulen notwendig. E-Kraftstoffe lassen sich zudem exakt wie Heizöl oder Benzin in Tankwagen transportieren.
Ab wann kann ich E-Fuels tanken?
Die internationalen Hersteller, die sich zu einer “E-Fuel-Allianz” zusammengeschlossen haben, peilen 2025 als Einführungsjahr an. Die Produktionsmengen werden dann allerdings noch so gering sein, dass die synthetischen Kraftstoffe erst einmal regulärem Sprit beigemischt werden sollen. Bis 2050 sollen Autos 100 Prozent E-Sprit tanken kann. Möglicherweise wird es diesbezüglich aber eine Änderung geben: Durch die EU-Gesetzgebung dürfen ab 2035 nur noch klimaneutrale Fahrzeuge zugelassen werden. Der klassische Verbrennungsmotor kann dann nur mit E-Fuels überleben. Dies erklären wir Dir unter Punkt 3 im Detail. Dies könnte Anreize setzen, die Produktionskapazitäten deutlich schneller zu erhöhen als bislang geplant.
Kann ich jedes Auto mit E-Fuels betanken?
Jedes Auto mit einem klassischen Verbrennungsmotor oder einer Diesel-Einheit lässt sich mit dem zugehörigen E-Sprit betanken. Nicht möglich ist der Einsatz für Wasserstoffautos und natürlich ebenfalls nicht für Elektro-Fahrzeuge. Handelt es sich um Hybride, können E-Kraftstoffe hingegen verwendet werden. Es gibt die Ansicht, dass eine Mischung aus Batterie und Verbrennungsmotor mit synthetischem Kraftstoff die beste Lösung sein könnte, um die Vorteile beider Systeme zu kombinieren und ihre Schwächen auszugleichen.