▶ Das Fahren mit einem Anhänger erfordert das Einhalten einiger Grundregeln
▶ Die richtige Beladung, die Beachtung der Stützlast und die Verwendung von Spanngurten sind entscheidend für die sichere Fahrt mit Anhänger
▶ Anhänger beeinflussen die Fahrdynamik des Zugfahrzeugs
▶ Moderne Assistenzsysteme können das Rangieren erleichtern
22.08.2023 | Das Autofahren mit einem Anhänger ist nicht jedermanns Sache. Aber. Werden einige Grundregeln beachtet, ist das Fahren mit Hänger keine Hexerei. Einem gelungenen Urlaub im eignen Wohnmobil oder mit dem eigenen Boot steht nichts mehr im Weg.
Jeder Jeck ist anders - und das ist gut so. Die einen verreisen gern mit leichtem Gepäck. Die anderen wollen im Urlaub nicht auf ihre eigenen vier Wände, ihr Boot oder ihre Räder bzw. Motorräder verzichten. In dem Fall kommt man um einen Wohnwagen-Anhänger oder einen Hänger nicht umhin. Passionierte Heimwerker kommen - über kurz oder lang - ebenso wenig an einem Baumarktanhänger vorbei.
Damit das Ladegut unversehrt bleibt und der wohlverdiente Urlaub zum Genuss wird, müssen Insassen und Hänger zuerst sicher ans Ziel kommen. Die Sicherheit mit dem Anhänger hat viele Facetten:
Wie schwer ein Anhänger samt seinem Ladegut sein darf, hängt:
Anhänger für Pkws sind entweder ungebremst oder mit einer eigenen Bremsanlage ausgestattet. Ungebremste Hänger dürfen maximal 750 Kilo wiegen - bei gebremsten Anhängern beträgt die Maximallast 3.500 Kilo.
Eine derart hohe Last dürfen allerdings nur wenige Pkws an die Anhängerkupplung hängen; etwa Pick-ups wie der Toyota Hilux oder große wie ein BMW X5, ein Range Rover oder eine Mercedes G-Klasse. Wie hoch die maximale Anhängelast Deines Autos ist, steht in der Zulassungsbescheinigung und im Fahrzeugschein.
Wie schwer der Anhänger bzw. das Gespann - sprich das Gewicht des Autos des Autos und des Hängers - sein dürfen, bestimmt letzten Endes aber der Führerschein des Fahrers.
Die Voraussetzungen wären geklärt - Zeit, den Anhänger sachgerecht zu beladen zu anzukuppeln.
Um einen Anhänger sicher Beladen zu können, muss man vornehmlich eine Zahl kennen: die Stützlast. Sie ist die maximale Last, die vertikal auf die Anhängerkupplung wirken darf - sie ist also eine Kennzahl des Zugfahrzeugs. Zu finden ist dieser Wert auf der Anhängerkupplung und in den Zulassungspapieren.
An der erlaubten Stützlast sollte sich auch das sichere Beladen ausrichten. Anders gesagt. Das Ladegut muss im Hänger so verteilt werden, dass die maximale Stützlast nicht überschritten wird. Dazu positioniert man die schwerste Fracht am besten über der Achse des Hängers. Wer es ganz genau wissen will, kann eine Stützlastwaage verwenden.
Die Lastverteilung ist aber nur das eine, das andere ist richtige Ladungssicherung. Am besten arbeitet man hier mit Spanngurten. Wer Erde oder Sand transportiert, sichert die Ladung vorzugsweise mit einer Plane.
Ist die Ladung richtig verteilt und gesichert, kann der Anhänger angekuppelt werden:
Jetzt fehlt noch das Sichern des Anhängers am Zugfahrzeug bzw. an der Anhängerkupplung mit dem Sicherungsseil der Anhängerbremse.
In Deutschland ist das nur für Anhänger mit einer Auflaufbremse vorgeschrieben, i.e. also für alle Anhänger über 750 Kilo. Ungebremste Anhänger mit weniger als 750 Kilo bedürfen bei uns keiner zusätzlichen Sicherung - sie ist aber dennoch zu empfehlen.
In einigen Nachbarländern - der Schweiz, den Niederlanden und Österreich bspw. - müssen auch leichte Anhänger vorschriftsmäßig, über eine eigene Sicherungsverbindung, gesichert werden. Wird man ohne diese erwischt, stehen Bußgelder bis 230 Euro an. Noch teurer wird es, wenn man den Hänger oder das gesamte Gespann überlädt.
Das Fahren mit Anhänger verlangt indes nicht nur vor der Fahrt einige Vorbereitungen. Auch während der Fahrt ist eine erhöhte Aufmerksamkeit gefragt: der Anhänger verändert die Fahrdynamik des Zugfahrzeugs maßgeblich.
Aus diesen Gründen ist es ratsam, die Fahrt mit einem Anhänger behutsam anzulegen. Üblicherweise gilt für Anhängerfahrten auch eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h; auf der Autobahn sind unter bestimmten Voraussetzungen auch 100 km/h erlaubt (entsprechende Reifen etc.).
Die Königsdisziplin des Anhängerfahrens ist aber das Rangieren, vor allem das Rückwärtsfahren. Wer viel Übung hat, beherrscht den Anhänger auch ohne elektronische Helfer. Die meisten Hersteller bieten für typische Zugfahrzeug wie SUVs mittlerweile aber einschlägige Fahrerassistenzsysteme, wie z.B. VW den Anhängerassistenten Trailer Assistent. Er ist in Modellen wie dem Passat, Tiguan und Touareg verbaut. Auch bei den anderen Marken sind vergleichbare Systeme im Einsatz.
Bei langen Autofahrten erhöhen Pausen die Sicherheit maßgeblich - das gilt erst recht für Fahrten mit Anhänger. Die Pause bergen mit Hänger allerdings auch Risiken, insbesondere das Risiko des Diebstahls. Meist hat man den Anhänger und seine Ladung nicht durchgehend im Blick.
Deshalb sollte in diesen Fällen sowohl der Hänger wie die Ladung eigens gesichert sein.
▶ Für die Diebstahlsicherung des Anhängers eigenen sich bspw. Schlösser mit Sicherheitsschlüssel oder Kastensicherungen samt Diskus-Schlössern. Sie sind bereits für 20 bis 30 Euro zu haben.
Zur Ladungssicherung können Bügel, Kabel oder verschließbare Ketten herangezogen werden; Alarmanlagen zahlen sich nur bei besonders teurer Fracht aus.
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