Warum E-Autos klimaschonender als Autos mit Verbrennungsmotoren sind
An wissenschaftlichen Arbeiten zu Fragen der Klimabilanz mangelt es nicht. Ihr einhelliger Tenor: Elektroautos sind besser fürs Klima als Verbrenner, weil sie – über den gesamten Lebensweg betrachtet – bereits heute eine bessere CO2-Bilanz haben.
Nicht immer einig sind sich die Wissenschaftler, wie viel besser E-Autos fürs Klima sind. Der Grund: Lebenzyklus-Analysen zur CO2- bzw. Treibhausgas-Bilanz sind vielschichtig und komplex. Die Ergebnisse hängen von viel Annahmen und Details ab: den Produktions-Standorten zum Beispiel, der Größe der Autos und der Batterie, der zugrunde gelegten Vorketten, der vermuteten Laufzeit, etc.
Die Folge sind teils extreme Schwankungen in der CO2-Bilanz von Elektroautos. Begegnen lässt sich diesem Problem u.a. durch Meta-Studien; sie vergleichen die Ergebnisse mehrere Arbeiten, zeigen Unterschiede auf – und ermitteln einen guten Mittelwert. Diesen Weg wählt auch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMU) in seiner Broschüre “Wie umweltfreundlich sind Elektroautos?”. Sie baut auf einer Meta-Studie des Institut für Energie und Umweltforschung in Heidelberg (Ifeu) auf.
Das Institut hat für die Stiftung “Agora Verkehrswende” 2019 die Ergebnisse von 23 Studien ausgewertet – mit folgenden Ergebnissen für eine Laufleistung von 150.000 Kilometern:
Ein Pkw der Kompaktklasse mit Benzinmotor stößt während seiner gesamten Lebenszeit heute pro Kilometer rund 230 Gramm Treibhausgase aus.
Bei einem vergleichbaren Modell mit Diesel sind es ca. 210 Gramm.
Die CO2-Bilanz eines Elektroautos der Kompaktklasse – mit einer angenommenen Akkukapazität von 48 kWh – ist knapp ein Drittel bzw. ein Viertel besser; konkret stellt die Studie einen Treibhausausstoß von rund 160 Gramm pro Kilometer fest.
Eine Arbeit des ISI Fraunhofer kam 2019 zu ähnlichen Ergebnissen, auch für andere Fahrzeugklasse. Die Spannweite der Treibhausgas-Einsparungen eines E-Autos liegt laut ISI zwischen 28 Prozent bei einem Oberklasse-Modell mit Diesel; und 42 Prozent bei einem Kleinwagen mit Benzinmotor.
Wie groß die Schwankungsbreite der Ergebnisse sein kann, sei an dieser Stelle nur angedeutet. Die CO2-Gesamtbilanzen liegen in den in der Meta-Studie des Ifeu erfassten Arbeiten zwischen 50 und 210 g CO2 pro Kilometer. In jedem Fall aber ist die Gesamtbilanz der Treibhausgase-Emissionen eines Elektroautos verglichen mit Verbrennern eindeutig positiv. Genauere Informationen zur CO2-Bilanz von E-Autos findest Du hier. Doch wo ist das E-Auto im Vor-, wo im Nachteil?