Marode Infrastruktur

30.09.2024 | In Deutschland sind zahlreiche Autobahnbrücken in einem besorgniserregenden Zustand. Besonders in den westlichen Bundesländern weisen viele Bauwerke erhebliche Mängel auf, wie eine aktuelle Analyse der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken zeigt.

Sicherheit bei 43 Brücken stark beeinträchtigt

43 der knapp 3.800 untersuchten Brücken mit einer Länge von mehr als 50 Metern weisen einen "ungenügenden" Zustand auf. Das bedeutet, dass entweder die Standsicherheit oder die Verkehrssicherheit stark beeinträchtigt ist.

Die Belastung durch den zunehmenden Schwerverkehr in den letzten Jahrzehnten hat die Abnutzung vieler Brücken erheblich beschleunigt. Der Vorsitzende der Bundesgütegemeinschaft, Marco Götze, warnt vor weiteren potenziellen Schäden und fordert die Politik auf, rasch zu handeln. Ein Beispiel für die Dringlichkeit der Situation ist die Autobahnbrücke Rahmede, die aufgrund schwerer Schäden gesperrt und letztlich gesprengt werden musste.

Rheinland-Pfalz hat das marodeste Bauwerk

Die Bundesregierung hat ein Programm aufgesetzt, das vorsieht, jährlich etwa 400 Brücken zu sanieren. Ziel ist es, den Zustand der Brücken nachhaltig zu verbessern und die Verkehrssicherheit aufrechtzuerhalten. Besonders Nordrhein-Westfalen, das die meisten sanierungsbedürftigen Brücken aufweist, steht vor einer großen Herausforderung.

Die marodeste Autobahnbrücke Deutschlands befindet sich am Autobahnkreuz Meckenheim in Nordrhein-Westfalen, an der Grenze zu Rheinland-Pfalz. Täglich passieren mehr als 70.000 Fahrzeuge diese Brücke, die als besonders sanierungsbedürftig gilt.