BMW 4er Coupé Test: Von drei auf vier
BMW hat das 3er Coupé aufsteigen lassen. Der neue Vierer sieht zuerst aus wie die eigentlich vierte Generation des 3ers, doch bietet der Neue mehr als nur ein Zahlenspiel. Denn auf dem zweiten Blick ist der ab dem 5. Oktober erhältliche 4er sehr viel dynamischer gezeichnet als sein Vorgänger in der unteren Zahlenkategorie. Mit 2,81 Metern bietet der Zweitürer fünf Zentimeter mehr Radstand als beim Vorgängermodell. Dabei wuchs die Länge lediglich um 2,6 Zentimeter auf nunmehr 4,64 Meter an. Die sportlichere Form erhält der 4er durch das Absenken der Höhe um 1,6 Zentimeter auf 1,36 Meter, das grenzt schon fast an Sportwagen-Dimensionen.
Breitere Spur und optimiertes Fahrwerk
Doch das sportliche Aussehen hat natürlich einen Nachteil für die hinten sitzenden Personen. Bereits beim Vorgänger in der Dreier-Klasse war die Kopffreiheit arg beschränkt, nun müssen sich die Insassen noch mehr ducken.
Dem Fahrer ist es egal, der freut sich an dem Spurwachstumsplus an der Hinterachse um acht Zentimeter auf 1,59 und vorne auf 1,55 Meter sowie einen weiter abgesenkten Schwerpunkt und Optimierungen an der Feder-, Dämpfer- und Fahrwerksabstimmung. Damit wird das Sportcoupé seinem Namen vollauf gerecht.
435i in 5,1 Sekunden auf 100 km/h
Vor allem dann, wenn auch die Leistung ihren Teil dazu beiträgt, was mit dem 435i schon fast zum Kinderspiel avanciert. Der 306 PS starke Sechszylinder-Turbobenziner erreicht in 5,1 Sekunden die 100 km/h. Neben dem Drehmoment über 400 Newtonmetern, die zwischen 1400 und 5000 Umdrehungen anliegen, verrichtet auch die leider 2150 Euro Achtgangautomatik einen exzellenten Job. Dass der Sound dabei ebenfalls angemessen den sportlichen Auftritt akustisch unterstreicht, ist selbstverständlich.
Aber auch gezähmt macht der 435i einen guten Eindruck, denn die Komponenten sind auch für längere und stressfreie Reisen ausgelegt. Mit dem so genannten Fahrerlebnisschalter wird dabei in den Eco-Pro-Modus umgeschaltet, sodass das klimatische Management sich etwas zurückhält und auch der Verbrauch angepasst wird. 7,2 Liter sollen dann durch die Brennräume innerhalb von 100 Kilometern geschleust werden – selbst bei sparsamer Alltagsfahrt wird dieser Wert verfehlt – und zwar um drei Liter, die für ein über 300 PS starkes Auto immer noch ein guter Wert sind, auch wenn man immer hoffen kann, durch das Segeln noch weniger Benzin zu verbrennen. Denn wird bei einer Geschwindigkeit zwischen 50 und 160 km/h der Fuß vom Gaspedal genommen, koppelt sich der Antriebsstrang ab und einer Verbrauchsreduktion steht theoretisch nichts mehr im Weg.
Drei Motorisierungen zum Marktstart
Allerdings bietet gerade der ab 47.800 Euro angebotene 435i als bisheriges Topmodell so viel Fahrfreude, dass der Fuß das Gaspedal nicht unbedingt verlassen möchte. Ihn toppen wird später der M4. Wer sich mit weniger begnügt, greift auf den 428i ab 41.100 Euro oder den mindestens 39.200 Euro teuren 420d mit 184 PS zurück. Damit die Zahlenspielerei die Kundschaft nicht verwirrt, bleiben Limousine und Touring im Dreier-Bereich, das Cabrio dagegen schafft auch den Aufstieg in die Vierer-Liga.
Alternativen zum BMW 4er Coupé gibt es natürlich auch. Bei MeinAuto.de gibt es zahlreiche interessante Coupés zu günstigen Preisen. Außerdem hat BWM einen größeren Bruder des Coupés entwickelt. Der 4er Grand Coupé wurde von uns deswegen schon ausgiebig getestet. Zu den Alternativen des 4er
von Frank Mertens / in Kooperation mit Automagazin Autogazette