Der Wert einer sorgfältigen Vorbereitung
Unabhängig von den Gründen, die Anordnung einer MPU ist für die Betroffenen in der Regel ein Schock.
Aber: Mit einer sorgfältigen Vorbereitung stehen die Chancen sehr gut, die Untersuchung erfolgreich abzuschließen.
▶ 2021 wurden 57 % der Begutachteten Führerscheinbesitzer bei ihrer Begutachtung als geeignet eingestuft.
Eine gute Vorbereitung beginnt mit der Auswahl der Begutachtungsstelle. Von den Behörden wird eine MPU nur angeordnet, nicht eingeleitet. Das heißt: Man muss nach Ablauf der Sperrfrist selbst ein positives Gutachten vorlegen, um wieder eine Fahrerlaubnis zu erhalten.
Anerkannte MPU-Stellen
Seit der Liberalisierung im Jahr 2000 haben sich in Deutschland zahlreiche Institutionen als amtlich anerkannte Begutachtungsstellen beworben. Zurzeit gibt es 14 zugelassene Trägerverbände, z.B. den ABV, die DEKRA oder den TÜV.
Eine vollständige Liste aller anerkannten MPU-Stellen findest Du auf der Seite der Bundesanstalt für Straßenwesen.
Neben der Auswahl der BfF ist es wichtig, die Zeit bis zum Ende der Sperrfrist möglichst sinnvoll zu nutzen.
Je eher man mit den Maßnahmen beginnt, desto wahrscheinlicher ist es, bei der MPU die geforderte nachhaltige Änderung des Verhaltens nachweisen zu können. Unter diesem Gesichtspunkt lohnen sich insbesondere zwei freiwillige Schritte:
- eine ausführliche Beratung (Ersteinschätzung),
- eine verkehrspsychologische Vorbereitung.
Für die ausführliche Beratung sollte ein diplomierter Verkehrspsychologe zu Rate gezogen werden. Er gibt Dir eine genaue Einschätzung Deiner Situation. Du erfährst, wie eine MPU abläuft, wie Deine Chancen stehen, was von Dir gefordert wird, wie Du Dich vorbereiten kannst, wo Du Dich zur MPU anmelden kannst - und welche medizinischen Nachweise erforderlich sind.
Auf dieser Basis kannst Du Deine weitere Vorgehensweise effizient planen; u.a. auch den zeitlichen Ablauf und die Einhaltung wichtiger Fristen. Den Antrag zur Wiedererteilung der Fahrerlaubnis solltest Du rund 3 Monate vor Ablauf der Sperrfrist stellen.
Die verkehrspsychologischen Vorbereitungsmöglichkeiten reichen von beiläufigen Infoabenden über Gruppenkurse und Foren bis zu psychologischen Einzelgesprächen.
Gruppenkurse werden in den verschiedensten Formen und für unterschiedliche Problemfelder angeboten. Mit dem passenden Kurs ist es oft möglich, die Sperrfrist deutlich zu reduzieren.
Auswahlkriterien
Wichtig ist es, bei der Auswahl der Beratungsstellen wie Verkehrspsychologen genau hinzusehen. Empfohlene Auswahlkriterien sind:
- Ein kostenloses Erstgespräch ist Usus - es dient dem gegenseitigen Kennenlernen.
- Berater bzw. Kursveranstalter verfügen über Diplome, die neben der Ausbildung auch eine laufende Fortbildung nachweisen.
- Es werden keine Erfolgs- und Geld-zurück-Garantien gegeben – sie sind seriös nicht zu halten.
- Das Angebot bietet einen transparenten Kosten- und Leistungskatalog.
- Die Kurse und Gespräche finden in einem seriösen Rahmen statt (keine Hotelräumlichkeiten) und beinhalten keine Zusatzangebote (Kredite etc. ).