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Auto restaurieren

So gelingt der Einstieg ins Hobby Autorestauration

CarCoach-Facts: Das Wichtigste in Kürze - Johannes 1

▶ Geeignete Restaurationsobjekte sind Young- und Oldtimer, da Fahrzeuge aus den letzten 20 Jahren aufgrund komplexer Elektronik weniger für Eigen-Restaurierung geeignet sind

▶ Zum Restaurieren eignen sich alle Garagen, die Schrauber und Schraubobjekt vor Witterung schützen und genug Platz auch für die ausgebauten Teile bieten

▶ Anleitungen und Leitfäden findest Du online

▶ Einige Arbeite, z.B. an den Bremsen, sollten besser von einem Fachmann absolviert werden

17.06.2016 | Ein Fiat Topolino von 1937, ein klassischer Oldtimer und der erste Fiat 500. Doch was kann schon ein Laie daran reparieren? Tausendmal mehr als an einem Auto von 2007, denn alte Autos haben überschaubare Technik, kaum Elektrik und benötigen kein Spezialwerkzeug.

Altes Auto in Werkstatt
© Pexels

Selbst ein Auto restaurieren?

Was tun, wenn der Tagesablauf darin besteht, tagsüber vor einem PC-Bildschirm und abends vor dem Fernseher zu sitzen? Viele greifen dann zu Bewegungs-Sportarten: Tennis, Fußball, Joggen. Gut für die Fitness, aber zum einen hat der Ausübende selbst nach ausgiebigem Training kaum etwas, auf das er physisch zurückblicken kann – gut, vielleicht dickere Muskeln. Zum anderen sind nur die wenigsten Sportarten alleine durchführbar. Wer hingegen auf den Fitness-Faktor verzichten kann, und ein Hobby sucht, das ihn auf vielfältigste Weise fordert, das handwerkliches Fingerspitzengefühl genauso verlangt wie organisatorische Fähigkeiten und nicht zuletzt das Können, wie ein Detektiv zu recherchieren, sollte sich bei der Autorestauration umsehen. Denn die umfasst ein wesentlich breiteres Feld, als „nur“ Luxuskarossen im sechsstelligen Preisbereich und Material für die „Tiefer, breiter, härter“-Fraktion. Der folgende Artikel zeigt, wie auch absolute Laien in dieses zutiefst leidenschaftliche Hobby einsteigen können.

Autorestauration

Die Basics

Nicht jedes Auto eignet sich für Einsteiger: Der VW Bulli etwa ist zwar durchaus ein Massenfahrzeug aber durch seine Begehrtheit auch in schlechtem Zustand extrem überteuert.

Ein Auto kaufen und einfach losschrauben reizt viele. Aber das Ergebnis wäre höchst unbefriedigend. Deshalb sollte lange vor dem Autokauf das theoretische Wissen gefüttert werden. Und das fängt mit den Restaurations-Grundlagen an. Grundsätzlich gilt nämlich hier unter anderem:

  • Nicht jedes Fahrzeug ist geeignet
  • Je sportlicher, seltener, exklusiver, desto teurer
  • Wer billig kauft (etwa Werkzeug), kauft zweimal

In diesem Sinne müssen erst einmal die Begrifflichkeiten und der Hintergrund des Autoschraubens erklärt werden.

Neuwagen restaurieren?

Besser nicht

Bei Autos der vergangenen 20 Jahre geht ohne Computer wenig – sie eignen sich deshalb nur eingeschränkt zur Eigen-Restaurierung.

Grundsätzlich sollten Autoschrauber sich eines gewahr machen: Je jünger der Wagen, desto

  • teurer in der Anschaffung.
  • weniger prägnant sein Äußeres.
  • umfangreicher die Elektronik-Ausstattung und damit Kosten für Ersatzteile.
  • mehr Spezialwerkzeug und Kenntnisse werden benötigt.
  • weniger können Laien selbst reparieren.

Als Faustregel gilt daher: Alles, was in diesem Jahrtausend gebaut wurde, eignet sich nicht als Restaurationsobjekt ohne Rückendeckung einer professionell ausgestatteten Werkstatt. Zumal diese Autos zum alltäglichen Straßenbild gehören – und wer will schon etwa in einem persönlich restaurierten Mercedes W210 von 2001 herumfahren, wenn diese Modelle noch auf jedem Supermarkt-Parkplatz stehen? Nein, wer als Laie und mit überschaubaren Kosten restaurieren möchte, muss zu Fahrzeugen greifen, die noch optischen Charme versprühen, der nicht von Windkanälen und Umweltaspekten diktiert wurde: Young- und Oldtimer.

Auto bedeckt
© Pexels

Was ist ein Youngtimer?

Die G-Klasse von Mercedes ist eine Ausnahmeerscheinung, denn sie ist sowohl Neuwagen, als auch Young- und Oldtimer: Der Geländewagen wird seit 1979 gebaut.

Youngtimerist ein Szene-Begriff ohne rechtlichen Hintergrund. Damit werden Autos bezeichnet, die zwar nicht mehr gebaut werden, aber keine 30 Jahre alt sind. Der Begriff kennt keine festen Zeiträume, aber de facto gelten zwischen 15 und 30 Jahre vor dem heutigen Datum erst-zugelassene Autos als Youngtimer.

Was ist ein Oldtimer?

Oldtimer ist konträr dazu ein rechtlicher Begriff: Er bezeichnet Autos, die 30 Jahre vor dem aktuellen Datum erstmalig zugelassen wurden. Ein finanzieller Vorteil: Ein Oldtimer kann auf ein H-Kennzeichen zugelassen werden. Damit bescheinigt ein TÜV-Prüfer Fahrzeugen in Originalzustand einen Wert als „kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut“. Und damit rutscht das Auto aus dem gewohnten Unterhaltskosten-Schema und wird extrem verbilligt klassifiziert – mehr als 200 Euro jährlich zahlt kein Oldtimerbesitzer an Vater Staat.

Hobby oder Wertanlage?

Eine wichtige, oftmals vernachlässigte Frage vor Restaurationsbeginn lautet: „Was will ich später mit dem Auto tun?“ Soll es ein Hobby für Ausfahrten bei Schönwetter sein oder eher Wertobjekt zum Verkaufen?

Ein Hobby für tausende Stunden

Grundsätzlich gilt, unabhängig vom Verwendungszweck: Eine echte Restauration, im Szene-Jargon als Vollresto bezeichnet, ist nichts, was sich an einigen Wochenenden absolvieren lässt. Ein Auto, das 20 oder mehr Jahre auf den Achsen hat, benötigt nicht nur frische Stoßdämpfer und neue Sitzbezüge, sondern Kontrolle und Austausch nahezu aller Anbauteile: Gummischläuche werden porös, Kabel scheuern durch, Fahrwerksbuchsen leiern aus und dabei sind wir noch längst nicht bei Rostnestern und dem immerwährenden Kampf gegen die „braune Pest“. Dafür entlohnt dieses Hobby aber auch mit tausenden Stunden Beschäftigung und einem Stolz, den nur der kennt, der jede Schraube seines Autos bereits in den Händen hielt.

Schrauben ist mehr, als Geld machen

Opel Manta-A: Wer solche geschwungenen Formen über Jahre aus dem Dornröschenschlaf erweckte, bekommt automatisch eine sehr tiefe menschliche Bindung zur Maschine.

Und dieser Stolz sorgte auch schon bei vielen dafür, dass das eigentlich als Verkaufsobjekt gedachte Projekt heute noch in ihrer Garage steht. Es ist einfach so: Etwas, mit dem man sich aberhunderte Stunden beschäftigte, lässt sich nicht einfach verkaufen. Von daher sollte der jetzt noch leichtfallende Vorsatz „der Wagen wird versilbert“ nur mit Vorsicht genossen werden. Zumal: Wer eine echte Wertsteigerung will, sollte ein Auto auch so perfekt restaurieren können, als habe er diesen Beruf gelernt.

Die Schrauber‐Community

Gleichsam ist es auch das Drumherum, das das Hobby besonders macht: Treffen mit Gleichgesinnten, „Benzingespräche“ und nicht zuletzt auch Hilfe bei Fragen und Teilesuche. Das alles sind menschliche Kontakte, die sich nicht mit Geld aufwiegen lassen. Daher sollte die Frage: „Fahren oder verkaufen?“ erst dann gestellt werden, wenn das Auto wirklich fix und fertig vor einem steht.

Die Vorbereitungen

Doch bevor auch nur das erste Inserat gesichtet werden kann, benötigen angehende Schrauber zwei Dinge: Einen Platz und Werkzeug.

Einen Platz finden

Schrauben am Straßenrand ist schon beim Reifenwechsel schwer, fällt bei einer „Vollresto“ jedoch gänzlich aus. Ein Platz muss her und zwar einer, in dem das Restaurationsobjekt auch über Wochen und Monate nicht im Weg steht.

Welche Garagen sind geeignet?

Grundsätzlich eignen sich alle Garagen, die Schrauber und Schraubobjekt vor Witterung schützen und genug Platz auch für die ausgebauten Teile bieten. Eine Doppelgarage ohne Trennwand ist ideal, aber auch große Carports können durch Außenwände umfunktioniert werden. Normgaragen scheiden allerdings aus: Sie sind zu eng, um darin vernünftig zu arbeiten. Wichtig jedoch: Die Werkstatt braucht Stromanschlüsse und ist im Idealfall hell beleuchtet. Tipp: Um einen Unterstand zu finden, können Kleinanzeigen helfen: Eine Garage mieten, kostet nicht die Welt, kann aber viele Probleme beseitigen.

Wie Du Deine Werkstatt einrichten kannst, erklären wir Dir hier.

▶ Alternative Mietwerkstatt?

Zum Schrauben braucht es Platz. Und den bietet eine enge Normgarage leider nicht. Andere Garagen sind aber problemlos geeignet.

In vielen Regionen gibt es Mietwerkstätten: Dort finden Schrauber nicht nur Hebebühnen, sondern auch Leihwerkzeug und oft helfende Hände. Grundsätzlich sind diese Werkstätten deshalb großartig für Anfänger. Allerdings: Sie eignen sich nur, wenn man auf eigener Achse dorthin fahren kann. Denn belegt das Auto einen Platz länger als einige Stunden, werden meist hohe Gebühren fällig, weshalb Mietwerkstätten nicht für eine Vollrestauration, sondern nur einzelne Arbeiten geeignet sind.

Werkzeuge bei der Autorestauration

Ist ein Platz gefunden, wird es für Anfänger einmalig teuer, denn Werkzeug muss her. Wie schon angemerkt, sollte dabei nach der Maxime „lieber einmal teuer als viermal billig“ vorgegangen werden: Billiges (nicht günstiges) Werkzeug ist oft ein Ärgernis und dem Endergebnis meist nicht förderlich. Zudem: Wem einst das Hobby nicht mehr zusagt, kann Markenwerkzeug besser an den Mann bringen, als No-Name-Produkte aus dem Discounter.

Was brauche ich wirklich?

Gutes Werkzeug macht Arbeit einfacher, aber einfach nur Geld auf den Tresen des Werkzeughändlers zu legen, wäre unverantwortlich, zumal dann viel Überflüssiges auf der Rechnung stünde.

Zöllig? Metrisch?

Ein wichtiger Unterschied bei Sechskant-Schrauben ist der zwischen metrischen und zölligen Maßen: Bei europäischen Autos sind Schrauben immer metrisch, es passen also alle handelsüblichen Werkzeuge. Bei US-Autos bis in die 80er und britischen Fahrzeugen bis fast heute kamen allerdings zöllige Gewinde zum Einsatz. Teilweise benötigen diese dann entsprechende Schlüssel, frei verstellbare Schraubenschlüssel (Engländer, Franzose) oder es passen metrische Werkzeuge. Bei letzterem bringt oft eine Umrechnungstabelle einen Überblick. Im Zweifelsfall heißt es aber: Ausprobieren! Passt der metrische Schlüssel ohne Spiel, kann geschraubt werden.

Web‐Kostenloskultur: Anleitungen und Leitfäden online

Schrauber-Anfänger haben es im 21. Jahrhundert so gut wie nie. Wo früher Werkstätten Reparaturanleitungen sorgsam hüteten, wo Reparaturhandbücher nur für Volumenmodelle existierten, hilft heute das Web. Grundsätzlich bietet es sich spätestens nach der Auto-Auswahl an, sich in einem zur Marke oder dem Modell passenden Schrauberforum anzumelden. Das hat gleich mehrere Vorteile: Webforen sind meist kostenlos von Schraubern für Schrauber. In der Community können Wissenslücken geschlossen sowie Tipps und Tricks ausgetauscht werden. Oft genug verfügen Foren über umfangreiche Archive, in dem sich Anleitungen, Ersatzteillisten, Inspektionspläne und mehr befinden – unschätzbare Hilfe für Laien. Nicht zuletzt helfen sich Mitglieder auch untereinander. Das ermöglicht es, Ersatzteile oder Spezialwerkzeuge zu finden, die im Handel nicht mehr erhältlich sind oder nur zu phantastischen Preisen. Grundsätzlich gilt nämlich: Je älter und je seltener das Fahrzeug, desto wahrscheinlicher, dass viele Teile nur noch von Privat zu bekommen sind.

Welches Auto soll es sein?

Ein Auto war der Serienheld Deiner Jugend? Warum dann nicht ein solches Modell restaurieren? Aber Achtung: Fahrzeuge wie dieser 69er Dodge Charger sind nicht billig – eben weil viele einen Serienheld besitzen möchten.

„Woran will ich schrauben?“ Diese Frage ist die mit Abstand wichtigste in diesem Artikel, denn mit ihrer Antwort steht und fällt nicht nur der Arbeitsaufwand, sondern auch die gesamte Budgetplanung. Grundsätzlich kann einem niemand die Antwort abnehmen, denn jeder hat seine eigenen Gründe, warum er dieses oder jenes Auto will. Aber einige zusätzliche Fragen können zumindest helfen, einen Kandidatenkreis einzugrenzen:

  • Welche Karosserieform sagt mir besonders zu und welche nicht?
  • Habe ich Präferenzen für oder Abneigungen gegen eine Marke?
  • Welches Auto begeisterte mich schon als Kind? Gab es eine Fernsehserie usw., deren automobiler Hauptdarsteller mich in seinen Bann zog?
  • Welche Autos fuhren meine Eltern früher? Ist darunter vielleicht eines von Interesse?

Diese Fragen sollten eine mehr oder weniger umfangreiche Fahrzeugliste hervorgebracht haben. Und diese gilt es nun, abzuarbeiten. Auch dabei werden wieder Unterkategorien fällig, die aber notwendig sind und ebenso Wochen in Anspruch nehmen können:

  • Verfügbarkeit des Fahrzeugs (Übersicht auf Verkaufsplattformen im Web verschaffen).
  • Ersatzteilversorgung und -preise
  • Anschaffungspreis (eine reparaturbedürftige Citroen DS Pallas wird mehr kosten als ein picobello erhaltener Ford Granada Mk.3)
  • Schwachstellen
  • Unterhalt (Kosten, Reparierbarkeit, Wartungsaufwand usw.)

Nun sollte die Riege der Kandidaten auf zwei, drei Autos zusammengeschmolzen sein. Und die müssen Interessenten dann nach persönlichen Präferenzen auf ein Modell herunterbrechen.

Youngtimer mit Power? Das wird teuer

Vor allem in Hinblick auf Unterhaltskosten sollten sich Leser nun noch einmal die Unterschiede zwischen Young- und Oldtimern ins Gedächtnis rufen: Youngtimer werden bei Steuern und Versicherung immer noch normal eingestuft. Für letztere ist vor allem die Typklasse wichtig, die definiert sich über Zulassungs- und Unfallzahlen. Das bedeutet: Je öfter ein Modell verkauft und je mehr Unfälle damit gebaut wurden, desto teurer wird es. Überspitzt ausgedrückt: Ein 3er Golf GTI steht in der Typklasse sicher weit über einem BMW-8er. Obwohl letzterer wesentlich stärker motorisiert ist – aber eben nur gut 30000 Mal produziert wurde. Im Gegensatz zum Golf, von dem das 5 Millionen vom Band liefen. Ähnlich verläuft es bei Youngtimern auch mit den Steuern, die für vor 2009 erstzugelassene Fahrzeuge über die drei Säulen „Motorart, Hubraum und Abgasnorm“ berechnet wird.

Ergo: Wer sich ein massenhaft gebautes Hubraum- und PS-Monster á la Corvette zulegen möchte, sollte zusehen, dass dieser Wagen ein H-Kennzeichen bekommt, damit Steuern und Versicherung nicht ausufern.

Leitfaden Altautokauf

Ist ein Wagen gefunden, sollten Interessenten sich vorher immer das zum jeweiligen Modell passende „Schwachstellenblatt“ im Web heraussuchen, genauestens durchlesen und das Objekt der Begierde auch schonungslos darauf prüfen. Alle Macken sind wertmindernd, auch bei alten Autos. Wer sich nicht sicher ist, ob er den ersten Altauto-Kauf alleine bewerkstelligen kann, sollte eine zweite Person mitnehmen. Vielleicht gibt es im Schrauberforum der Wahl ja jemanden, der das übernehmen würde. Grundsätzlich gilt: Alles, womit das Auto beworben wurde, muss sich belegen lassen. Das gilt für ein ausgefülltes Wartungsheft bei angeblich scheckheftgepflegten Fahrzeugen ebenso wie für Umbauten, die in die Papiere eingetragen sein müssen oder von denen eine ABE vorhanden ist.

Achtung, Blender!

Manche Altautos sind einfach nur Schrott. Windige Händler versuchen trotzdem, sie mit Tücke an den Laien zu bringen.

Äußerste Vorsicht ist geboten, wenn bei alten Autos die Abnutzungsspuren im Innenraum (Pedale, Lenkrad, Sitze) nicht zur angegebenen Laufleistung passen. Daneben können dicke Schichten Unterbodenschutz auch auf hastig überdeckte Roststellen hindeuten. Und ein echtes No-Go ist ein bereits beim Eintreffen warmer Motor: Er zeigt nämlich, dass der Besitzer den Wagen warmlaufen ließ, damit er bei der Begutachtung besser anspringt. Leider schützt fast nur langjährige Erfahrung davor, auf gut gemachte Blender hereinzufallen. Deshalb gilt auch hier: Im Zweifelsfall einen erfahrenen Experten mitnehmen oder das Auto bei der Probefahrt einem Sachverständigen zeigen; Alte Autos sind ein Spiel mit hohen Gewinnen, das lockt immer auch Leute mit zweifelhaften Absichten an.

Auto restaurieren: Die ersten Schritte

Zunächst sollte unter erneuter Zuhilfenahme des Schwachstellenblatts eine To-Do-Liste erstellt werden. Eine feste Reihenfolge der Arbeiten gibt es zwar nicht, aber zumindest eine Sinnvolle: Je mehr Teile ausgebaut werden, desto wichtiger wird es auch, diese in einer sinnvollen Reihenfolge abzulegen, die dem Schrauber auch nach Monaten noch einen logischen Zusammenbau ermöglicht.

Wie das Auto zerlegt wird, hängt vor allem vom Umfang der Arbeiten ab:

  • Wird an Türen, dem Unterboden und Fenstersäulen geschweißt, sollten Sitze und Verkleidungen ganz ausgebaut werden. Nicht nur der Schonung wegen, sondern auch, weil diese Teile die Zugänglichkeit erschweren können.
  • Karosserie zuerst: Bevor also Motor, Getriebe und Fahrwerk auf Vordermann gebracht werden, sollten Rostbekämpfung, Beulenreparatur und Lackierarbeiten beendet sein. Dafür muss der Antrieb teilweise komplett ausgebaut werden.
  • Sind alle schmutzenden Arbeiten abgeschlossen, wird der Innenraum wieder in Schuss gebracht.

Grundregeln der Teiledemontage

Auch ein einfaches 70er-Jahre „Brot und Butter“-Auto besteht aus tausenden Einzelteilen. Da den Überblick zu behalten, ist äußerst schwer. Deshalb gilt grundsätzlich: Alle Schrauben von abgebauten Teilen werden wieder einige Millimeter tief ins Gewinde geschraubt, so können sie nicht verloren gehen. Bei komplexen Teilen kann es auch helfen, mit dem Handy ein Foto im eingebauten Zustand zu machen. Auch die Sicherheit geht hier vor: Am Unterboden wird nie auf einem nur durch den Wagenheber gesicherten Auto gearbeitet, Unterstellböcke sind Pflicht! Und beim Ausbau von schweren oder unter Spannung stehenden Teilen (Fahrwerksfedern) sollte immer eine zweite Person in der Nähe sein, die notfalls helfen oder Hilfe holen kann.

Ordnung ist der halbe Zusammenbau

Angesichts dieser Teileflut ist Ordnung das A und O: Eine große Werkbank kann helfen, notfalls tut es aber auch eine unbenutzte Ecke des Garagenbodens: Alle Teile werden in der Reihenfolge nebeneinander gelegt, in der sie ausgebaut wurden. Das ermöglicht es auch noch nach Monaten, wieder ein Muster zu erkennen und macht Fehler sehr viel schwerer.

Frag den Fachmann

Einige Arbeiten sind sicherheitsrelevant oder von Laien aufgrund mangelnder Erfahrung nur schwer zu bewerkstelligen. Dann sollten diese sich nicht scheuen und einen Profi hinzu ziehen.

Nichts für Anfänger: Bremsen

Dies gilt vor allem für die Bremsen: Bremsbeläge und –trommeln/scheiben können sorgfältige Laien selbst wechseln. Anders sieht es aus, wenn Bremszylinder undicht sind, gangbar gemacht werden müssen oder die dazugehörigen Leitungen einer Revision bedürfen. Dann kann der Rat nur lauten: Den Fachmann ranlassen, denn eine durch mangelndes Können nicht richtig funktionierende Bremsanlage ist absolut lebensgefährlich.

Auf zum Beulendoktor

Lackieren und die benötigten Vorarbeiten wie Spachteln und Schleifen sind eine eigene Wissenschaft für sich – und nichts, was Anfänger in der eigenen Garage tun sollten.

Vor allem wer noch keine Erfahrungen mit Spachtelmasse oder dem Verzinnen von Karosserieteilen hat, sollte sich auch bei Beulen an einen Spezialisten wenden. Der große Vorteil: Vor allem bei sehr kleinen Macken können diese Fachleute für wenig Geld ein Ergebnis erzielen, das Laien nur mit höchstem Aufwand reproduzieren könnten.

Dein Freund der Lackierer

Und nicht zuletzt der abschließende Schuss Farbe auf dem Auto ist ein Fall für den Fachmann. Grundsätzlich ließe sich natürlich eine Lackierung auch in der Garage mit Kompressor und Lackierpistole in Eigenregie bewerkstelligen. Aber sobald es nur um einzelne Teile, etwa Kotflügel, geht, stehen Schrauber vor einem Problem: Ein jahrzehntealter Autolack sieht nicht mehr so aus, wie die Neuware aus der Farbdose. Die frische Farbe muss also so angemischt werden, dass sie sich nicht von der Verblichenen auf dem restlichen Auto unterscheidet. Und das kann nur ein Profi.

Einzige Ausnahme: Wer vorhat, seinem 70er-Jahre-Renner ein „böses“ Image zu verleihen, kann zu Mattlack greifen. Und der lässt sich bei einer Volllackierung mangels Glanz nicht nur aus Sprühdosen auftragen, sondern sogar mit einer Farbrolle.

Werkstatt
© Pexels
CarCoach-Fazit Paulina

Ein Neuwagen ist vielleicht „nur“ ein Auto. Ein selbstrestaurierter Young- oder Oldtimer hingegen ist ein echter Freund, den sein Restaurateur so gut kennt, wie seine Hosentasche – echte Leidenschaft in Blech.

Ein Auto über Monate hinweg zu suchen, in seine Einzelteile zu zerlegen, es zu reparieren und in seinen Auslieferungszustand zurückzuversetzen ist mehr als Arbeit. Wer einmal einen Wagen restauriert hat, der weiß: Diese Leidenschaft ist die gleiche, die ein Hobbygärtner empfindet, wenn er seine erste Ernte einfährt oder ein passionierter Hobbyschreiner, der einen alten Schrank auf Vordermann gebracht hat. Autos mögen für die einen nur seelenlose Transportgeräte sein, für Restaurateure sind sie aber Hobby, Sorgenkind, Zeitvertreib und Herausforderung in einem.

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